von doombient » 15.02.2008 (10:53)
Robert is god!
Ehrlich, es gibt kaum einen Kollegen im (Dark) Ambient-Sektor, den ich dermaßen respektiere wie Robert. Und davon abgesehen ist er mit einer der intelligentesten und freundlichsten Kollegen, mit denen ich mich je unterhalten habe. Ein durch und durch freundlicher Mensch.
Ich würde Dir an allererster Stelle die "Below Zero" empfehlen, herrliche Scheibe (v. a. das Stück "Liquid Air"). Dann ein paar der obengenannten wie "Illumination" (selten finster und unheimlich), "A troubled resting place", natürlich die "Stalker" (m. E. mit das Beste, was Lustmord gemacht hat... das hat Hand und Fuß und nicht nur "Sound"), die "Humidity" (v. a. Disc Three), und vielleicht noch "Trances and Drones", obwohl die noch sehr frühes Material enthält, was im Grunde nur ein paar Synthidrones mit ein bißchen Lapsteel sind. Die "Somnium" ist interessant, um sie tatsächlich im Schlaf zu hören; ich habe mich mal dabei ertappt, daß ich träumte, eine Linie mit der Lapsteel darüber zu spielen. Interessantes Konzept, das.
Wenn Du in etwas gewagtere Gefilde vordringen möchtest, würde ich Dir die "Propagation" empfehlen, eine Weltmusik-CD in Just Intonation. Hervorragend eingespielt, nicht kitschig oder New Age, einfach nur hervorragendes Musikerhandwerk. Die "Eleven Questions", die Robert mit meinem Kollegen Markus Reuter eingespielt hat, ist ebenfalls sehr spannend zu hören, geht dabei allerdings schon mehr in die Ecke des experimentellen Jazz. Die beiden CDs, die Robert mit Steve Roach aufgenommen hat ("Soma", "Strata"), sollte man sich auch mal anhören. Robert hat nebenbei auch noch das Ambient Folk Duo "Amoeba" (wie ich es mangels eines besseren Begriffes mal nennen würde), mit dem er die zwei sehr schönen Scheiben "Watchful" und "Pivot" ingespielt hat. Könnte was für diejenigen sein, die Neofolk mögen (ich nicht, aber das tut der Qualität dieser Scheiben keinen Abbruch).
Von den frühen Minimal Music CDs wie "Numena" und "Geometry" würde ich die Finger lassen, genauso wie von der "Rainforest" oder der o. g. "Gaudí", das ist Philip Glass-mäßiges Gedudel. überhaupt nicht mein Ding. Die "Bestiary" hat ihre starken Momente, aber im Großen und Ganzen ist sie mehr Geblubber und Geknurpse mit einem modularen Synthesiser; nicht schlecht für die ersten zwanzig Minuten, aber danach ein bißchen too much.
Die "Lithosphere" mit Ian Boddy wäre vielleicht auch noch ein Reinhören wert; elektronischer und kälter als die anderen aus Robert´s Oeuvre, aber durchaus stimmig.
Gruß,
Stephen.
"It must be true, it´s on the television!" (Genesis P-Orridge)