A.E. Neumann hat geschrieben:Mit dem Erfolg ist das freilich nicht sicher.
Mir persönlich ist das egal ob die Teile limitiert sind oder nicht. Hauptsache die Musik gefällt. Aber ehrlich gesagt kann ich jetzt auf Anhieb nicht viele Alben (12", 10", 7", MC) aus meiner Sammlung nennen (außer aus dem Gothic, Darwave Bereich) die nicht limitiert sind (außer Haus Arafna "Children of God" 2te Edition und "Butterfly"). Es ist halt auch immer eine Geldfrage des Künstlers und natürlich auch der Wille auf eine unlimitierte Auflage.
Freilich wurde die Limitierung ursprünglich - zu einem gewissen Zeitpunkt sogar zurecht - mit der Begründung gerechtfertigt, es würde dafür nur eine entsprechend geringe Hörerschaft geben. Dies hat sich jedoch im Verlauf der Jahre auf Seiten der Hörerschaft, aber auch der Labels verzerrt. Nehmen wir die aktuelle Haus Arafna als Beispiel: Wäre die LP-Version in einer Auflage von 500 Stück erschienen, hätte man uns wahrscheinlich die Bude eingerannt. Dem ist jedoch nicht so, obwohl diese LP meines Erachtens nach sehr "reif" klingt. Es gibt viele andere Beispiele...
Die Geldfrage ist eine andere Sache. Der Unterschied zwischen 500 und 1.000 Kopien ist im Produktionsstatus nicht mehr ganz so hoch, es würde sich für alle Beteiligten sogar lohnen, sofern Labels und Distributoren die Preisschraube ein wenig herunterdrehen und diesen Vorteil auf den Käufer übertragen würden. Natürlich gibt es dann eine Menge Leute, die meinen, eine CD für 10 EURO wäre qualitativ weniger gut im Gegensatz zu einer CD für 15 EURO. Die Gleichung also: Günstig = musikalisch Schrott! Und davon gibt's nicht wenige.
Du siehst, die Münze hat überall zwei Seiten... Für eine muß man sich entscheiden.
Desweiteren denke ich, kann es dem Künstler gegenüber nur gerecht sein, ihn als Label zu einem gewissen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad zu verhelfen. Mit Auflagen von 150 Stück kann man von "Bekanntheit" wohl kaum reden. Aber das elitäre Gebaren hat in diesem Gefilden schon immer einen unheimlichen Reiz ausgeübt - wahrscheinlich auch deshalb geben sich viele Leute dümmer, als sie in Wirklichkeit sind...
Um aber den Bogen zu Whitehouse zurück zu spannen: Ich finde es mehr als löblich, daß Susan Lawly größtenteils sicherstellen, daß viele Sachen neu aufgelegt werden. "Never Forget Death" z.B. in Kombination mit "Twice Is Not Enough" - großartig! Whitehouse haben sich in der Tat einen Status erspielt und ihn auch verdient, der ihre Werke zeitlos erfolgreich präsentiert. Natürlich werden original Come Org. VÖ's zu entsprechenden Preisen gehandelt. Ihre CD's und Neuauflagen verkaufen sich aber trotzdem.
Mögliche Lösung: Vielleicht sollte man auch einfach wieder "originell" werden, anstatt auf elitäres Gebaren zu bauen?
Gruß,
MK