Industrial Culture - Industrial Music

smalltalk, empfehlungen, diskussionen ...

Moderatoren: haiwire, And242

Beitragvon adorno » 03.06.2005 (23:33)

ich bin genausowenig ein adorno-jünger wie douglas p. heterosexuell ist.
ich verstehe nur nicht wie man lärm konsumieren und gleichzeitig ein einsames langweiliges ninetofive spiesserleben führen kann. und ich habe das gefühl, dass eben dieses auf einen grossteil der sog. szene zutrifft.

meines erachtens hat industrial nicht (nur) was mit lärmiger musik und leichenteilen auf palttencovern, t-shirts oder extremer (wieauchimmer) ansichten zu tun?

den industrial scheint das selbe schicksal wie seinerzeit den punk (bzw. jede andere subkultur) ereilt zu haben? er ist schlichtweg tot! zumindest in seiner urform. ein grossteil (nicht alles!) des materials das heutzutage in diese richtung produziert wird ist ein aufgewärmtes klischee?
hauptsache schön böse?aber warum? und warum immer die ?provokation? mit nazi imagery? gibt es heute nicht genug anderen terror (abseits von cia, binladen & co) den man abbilden kann? vielleicht sollte sich der industrial endlich mal selber provozieren? sleten genug passierts!
Benutzeravatar
adorno
 
Beiträge: 28
Registriert: 20.05.2005 (19:59)

Beitragvon SK » 04.06.2005 (1:05)

adorno hat geschrieben:meines erachtens hat industrial nicht (nur) was mit lärmiger musik und leichenteilen auf palttencovern, t-shirts oder extremer (wieauchimmer) ansichten zu tun?


Dann könnte man Bohrers Bändchen hinzuziehen. Er geht in seinem Buch der Frage nach warum die literarische Phantasie mit dem Bösen paktiert? ?Gewalt, Grausamkeit, Krieg ? diese Sphäre zieht die Künste vor allem an. Alle Versuche, das Böse bloß als Abwesenheit des Guten in geschichtsphilosophischer Perspektive zu begreifen, schlagen fehl. Es geht hier also nicht um das Böse im philosophisch-moralischen Sinne. Besonders seit der Romantik lässt sich die ästhetische Faszination durch das Böse, das nicht zu leugnen ist, aus der Literatur nicht mehr wegdenken und durch keine idealistischen Diskurse zu Schweigen bringen.? Eine Frage also, inwiefern und warum die Künste eine spezifische Affinität zum Bösen haben. Besonders nicht als moralisches Thema, sondern als eine nur ihnen eigene Imagination. Das Böse wird hier nicht mehr als negatives Beispiel für das Gute gebraucht, sondern als eigenständiges künstlerisches Phantasma.
Hegel schloß das ästhetisch Böse aus der Sphäre des ?Geistes? aus. Deshalb erscheint auch Adornos Begriff der ?Negativität? über die Imagination des Bösen als unzureichend. So schreibt Bohrer, dass sich ?diese Linie der Denunziation (...) bis zur marxistischen oder faschistischen Ächtung der Moderne als ?entartete Kunst? fortgesetzt (hat), aber auch in den Forderungen einer ?humanitären? Aufklärung ihre Fortsetzung (findet).? Diese Ächtung Hegels der romantischen und der ihr folgenden ?schwarzen? Literatur der Moderne, welche unter den Verdacht des ?Bösen? gestellt wurde, findet sich heute unter anderem im Kategoriesystem eines Habermas wieder. Für Habermas wird Literatur und Kunst ?schwarz?, wenn sie sich von der Kommunikationsinstanz Gesellschaft und von der gesellschaftlichen Theorie der Moderne radikal abkoppelt.
Am Anfang steht die Frage: Gibt es ein böses Kunstwerk?

Phantasma des Schreckens
Hatten die ersten Pioniere wie TG in ihrer Kunst unter anderem sozialkritische Aussagen und führten NSK/Laibach in ihrem Spiel mit der totalitären Symbolik eben diese ad absurdum, so verschwindet eine Botschaft in den Werken von DIJ fast vollständig. Konnte man die ersteren noch mit ihren Spiel mit dem Bösen und Absurden noch in einen gesellschaftskritischen Kontext betten, indem das ?Dunkle? als Instrument des künstlerischen Ausdrucks benutzt wurde, so entzieht sich DIJ einem solchen Deutungsmuster völlig. Es geht hier nicht mehr primär um die Darstellung des Bösen, sondern um eine böse Darstellung. Hier dient das Böse als bloße Imaginationskraft, dabei ist bei DIJ der Statthalter des Bösen nicht mehr der Teufel, sondern, besonders nach Auschwitz der Moderne entsprechend, die NS-Symbolik. Nicht umsonst sehen die Autoren des Buches ?Ästhetische Mobilmachung? eine vermeindliche Gefahr in der ästhetischen und künstlerischen Verarbeitung und somit Verharmlosung dieser Symbolkraft. Man befürchtet diese ästhetische Anziehungskraft (des Bösen) könnte durch die ?Neue Rechte? politisch ausgenützt werden. Sie verfallen somit einem (politisch)- moralischem Diktum.
Das Verdikt das Kunst alles darf stößt hier auf Grenzen. Tabubrüche werden nur dann erlaubt, wenn sie vermeintlich einer gesellschaftlichen Entwicklung zu gute kommen.
Besonders die von Douglas P. angeführten Autoren Genet und Mishima fallen oft unter dem Verdacht der ?schwarzen? Literatur. Foucault führt die Kategorie Kierkegaards des ?Schweigens? weiter und läßt das ästhetisch Böse und die Rhetorik des Bösen als des Schönen als literarische Phantasie zu. Exemplarisch dazu das Cover DIJ der 10? ?To drown a rose?, welches die Bergung eines von KZ-Insassen ertränkten SS-Soldaten zeigt. Die grausame, schreckliche ästhetische Faszination besteht darin einen SS-Mann als ermordete Rose zu bezeichnen...
Einem Deutungsmuster entzieht sich diese Ästhetik, in ihrer Ambivalenz und Radikalität ist sie nicht einzuordnen, so dass selbst Douglas P. in Interviews nie eine Lesart seines Werkes liefert, wohl auch nicht liefern kann und muß. Was in der libertären und autonomen Kunst auch nicht nötig ist. Hier werden keine gesellschaftlichen Missstände aufgezeigt, kein erzieherischer Wert in Form der Anklage gewonnen. Die Warnung das diese ästhetische Faszination des Bösen gefährlich sein könnte bleibt aus und somit gerät diese Ästhetik des Schreckens unter Faschismusverdacht. Auf der anderen Seite führt diese Interpretationsverweigerung zu einem missverstandenen Zuspruch seitens der politischen Rechten. Die Verweigerung Kafkas der Sinn-Deutung findet sich hier wieder. Da sich diese Ästhetik der Stiftung von Sinn entzieht, ist auch geklärt, ?warum aus der ästhetischen Kategorie des Bösen kein transzendentales oder fundamentalistisches Argument gewonnen werden kann?. Weder für die eine noch die andere politische ?Seite?.
Bezeichnend dafür der Untertitel der Abhandlung ?Für eine ästhetische Kategorie.?

Gewalt
Es sei hier noch einmal darauf hinzuweisen, das die Bearbeitung der Thematik des Bösen nicht im Kontext verstehen werden darf, wie es z.B. innerhalb der Industrial Culture geschah.
Das 20. Jahrhundert war das Jahrhundert der Gewalt, in jedweder Form ein Höhepunkt des psychischen Terrors und Massenmordes.
Aber.
Der Futurist Marinetti sagt nicht, der Krieg ist grausam, und das bejahe ich, sondern er sagt: Der Krieg ist schön. Hier liegt der entscheidende Unterschied. Faschistische Ästhetik (auch der Sozialistische Realismus) hat eine formale und inhaltliche Tendenz zum Harmonischen. Eine Tendenz die sich bei Marinetti nicht ausmachen lässt. Diese Differenz macht Schriftsteller wie Marinetti, Jünger und Benn weniger zu Protagonisten des Faschismus, als vielmehr zu Vertretern der Moderne.
Selbst das andere, entgegengesetzte, Motiv, die Liebe gewinnt eine große Spannung durch das Hinzufügen der Gewaltthematik. Wie in Shakespears Rome und Julia. Wenn man beim Referenzautoren DIJ?s Mishima bleibt so findet sich diese ?schwarze? Verarbeitung dieses Motivs in seiner Erzählung Patriotismus, wo die Liebe, der japanischen Tradition zufolge gleichgesetzt wird mit der Vaterlandsliebe und ihre reine Vervollkommnung im gewaltsamen Doppelseppuku vollzieht.

Der böse Krieg und seine Intensität
Die einseitige Betrachtung des Krieges, als das Böse par exellence fällt auch unter dieses Verdikt. Literatur, Kunst und Krieg zusammenzudenken, so schreibt Bohrer, geschieht seit Beginn des 20.Jahrhunderts unter einer moralischen-politischen Perspektive: Man versteht den Krieg als zivilisatorischen Skandal, als das absolut Böse. Es hat sich der falsche Gedanke eingeschlichen, es handele sich bei Krieg und Kultur um zwei einander ausschließende Bereiche.
Wenn wir den Krieg als künstlerische Imaginationskraft ins Feld führen so handelt es sich selbstredend nicht um eine reale Abbildung des Krieges, sondern um eine Transformation von etwas anderem. Die Ästhetik des Krieges ist genauso zu unterscheiden von der Realität des Krieges, wie die Ästhetik der Gewalt und des Schreckens von ihrer Realität. Die Behandlung der Angst des Kriegers ist bei Poeten Homer eine andere, als beim Philosophen Aristoteles. Die Intensität der Kriegserfahrung entsteht nicht in der realen Beschreibung, sondern in ihrer poetischen Verarbeitung des Stoffes. Die Intensität meint also den spezifisch poetisch begründeten Reiz der Kriegsthematik. Das heroisch Erhabene und das grausam Erhabene sind beides Sprachformen der Intensität.
Und wie wir sehen fand die Thematik des Krieges und dem damit verbundenen Schrecken, in letzten Jahren innerhalb des Industrial und Apokalyptik Folk eine, mal mehr, mal weniger gelungene Verarbeitung statt. Eine Frage wäre also: welche Inspiration wird hier aus dem Thema Krieg gewonnen?

Wenn also die uniformierten Hänsel und Gretel als Antwort auf ihren SS-Gewaltfimel nur antworten: "Ich weiß nicht, aber ich finde es toll!" So ist diese Antwort legitim. Nicht jeder Reiz muß reflektiert werden. Muß denn jede Faszination erklärbar sein? Wird sie nicht dadurch zerstört?

adorno hat geschrieben:den industrial scheint das selbe schicksal wie seinerzeit den punk (bzw. jede andere subkultur) ereilt zu haben? er ist schlichtweg tot!


ja, das mag sein. Also warum ihn nicht in frieden ruhen lassen. Z.B. EBM ist auch seit zehn Jahren tot. Man kann TG nicht mit heutigen Projekten vergleichen. Jedes hat sein Eigenleben. Mal unter uns welche z.b. Kunstrichtung währt ewig? Irgendwie scheinen mir solche Geschichten wie der Tödlichen Doris plausibel, in welchen man sich eine begrenzte Zeit für die Bandexistenz setzt. Ansonsten läuft man Gefahr sich selber zu wiederholen (ein Problem das auch NSK nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens hatten).
Und danach? der Threadessay hat es doch auf den Punkt gebracht. Man sucht sich neue Felder wie Religion, Politik, Sexualität usw. (John Balance war für mich ein Vertreter dieser Vielseitigkeit.) Zwar missfällt es dem Autor, aber damit muß er leben. Auch damit das sog."rechte" Themen einen Schwerpunkt bilden. Mit Industrial Culture hat dies wenig zu tun. Warum auch, es ist etwas anderes. Wer mitgehen will soll es, wer nicht, macht seinen eigenen Spielplatz auf.

adorno hat geschrieben:des materials das heutzutage in diese richtung produziert wird ist ein aufgewärmtes klischee?
hauptsache schön böse?aber warum? und warum immer die ?provokation? mit nazi imagery? gibt es heute nicht genug anderen terror (abseits von cia, binladen & co) den man abbilden kann?


Ich kann dem meisten auch nicht viel abgewinnen. Abgesehen davon das viele dies auch nicht tun; wieso sollten sie nicht, wenn Ihnen danach ist. Anscheinend haben sie ein gewisses Bedürfnis danach, mag es uns auch unverständlich sein. ansonsten siehe oben...

adorno hat geschrieben:industrial endlich mal selber provozieren? sleten genug passierts!


Ich sähe darin keinen kreativen Sinn...
ich kann euch auch nicht leiden...
www.mentalpress.org
Benutzeravatar
SK
 
Beiträge: 398
Registriert: 12.05.2003 (23:07)

Beitragvon SCHRUMBLDID » 04.06.2005 (11:06)

adorno hat geschrieben:Ja! Nur weil mein nickname (oder in sigillDEUTSCH -> Spitzname) Adorno ist bin ich jetzt gleich ein alt-68er na sauber. das lässt ja tief blicken?
deswegen sind warscheinlich auf den D**th In June konzerten so viele nazis. weil die es auch nicht raffen. alles klar?

das sind wahrscheinlich dieselben leute die sich auf sogenannten industrialevents rumtreiben, supergay in militarylook rumlaufen, non bzw. wolfsangelshirts und wehrmachtsgürtelkoppeln tragen und sich über
die schwule musik aufregen wenn der dj lee hazelwood auflegt.

Aua!



Das zeugt ja schon etwas von Chuzpe, wenn jetzt als ominöses "Gegenbeispiel" die alte Military-Look-Leier gespielt wird.
Im übrigen mockiert sich vornehmlich immer eine gewisse Schicht über die ach so martialischen Erscheinungsbilder. Soooo weit entfernt von meinem Eindruck SCHEINST du also gar nicht zu liegen und Adorno wäre doch wirklich eine langweilige "Provokation", wenn es denn eine Provokation ohne jegliche Sympathie wäre.
Gewisse Aspekte der Altlinken (um beim Thema zu bleiben :) ) bis hin zur RAF finde ich in Ordnung, auch deine Bürgerlichkeitsverabscheuung fällt bei mir nicht gänzlich auf unfruchtbaren Boden, wenn du auch diesbezüglch zu sehr aus dem Brunnen der Polarisierung schöpfst.

Wenn es hart auf hart kommt, dann ist den meisten das BüRGERLICHE FOTZENBEDüRFNIS wichtiger als die Ideologie. Das ist schade, ist aber so.
Und so blütenweiss ist die Weste dieser altehrwürdigen Altlinksfraktion mit dem pädophilen Cohn-Bendit usw. auch nicht. Und wurden sie nicht selbst von der CIA mit Geldern unterstützt ?!
Und über ein rigoroses Oktroyieren einer multikulturellen Gesellschaft, über ein universelles Menschenbild und die Zerstörung des Familienbildes könnte man streiten !
SCHRUMBLDID
 
Beiträge: 655
Registriert: 02.04.2005 (6:48)

Beitragvon adorno » 04.06.2005 (14:02)

sehr schön? mir scheint das ist eine der wenigen wirklich anspruchsvollen diskussionen die in diesem forum stattfinden.

@ SK

?Die Ästhetik des Krieges ist genauso zu unterscheiden von der Realität des Krieges, wie die Ästhetik der Gewalt und des Schreckens von ihrer Realität.?

damit hast du eindeutig recht und auch ich kann dieser ästhetik etwas abgewinnen ( THEWELEIT hätte dazu sicher auch die Begründung).
nur verstehe ich diese bilder oder diese abbildung in einem anderen kontext als andere (oder viele andere) und? ich setzte mich damit auseinander (du ja anscheinend auch!). ich hab auch kein grundsätzliches problem damit, dass es leute gibt die unreflektiert mit bildern, zeichen oder musik umgehen, das liegt in der natur der sache.
trotzdem wird mir schlecht wenn es diverse ?persönlichkeiten? gibt die mit eindeutigen und vor allem platten rassistischen/antisemitischen äusserungen auffallen. hier geht es nicht um provokation sondern um überzeugung. (oder emotionaler vernachlässigung?)
wie auch immer: es ist ein unterschied ob THE GREY WOLVES eben so heissen oder ob Dagda Mor einen link zu eindeutig rechten internetseiten führen (derzeit under condtruction wie ich gesehen habe).
und genau diesen unterschied machen meines erachtens die wenigsten leute die sich der sogenannten industrial/noise wieauchimmer szene zugehörig fühlen.

natürlich stimmt der einwand, dass bei im schnitt zwischen 500 und 1000 er auflagen, die gefahr die von solchen projekten ausgeht
gering ist.
Zuletzt geändert von adorno am 05.06.2005 (12:15), insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
adorno
 
Beiträge: 28
Registriert: 20.05.2005 (19:59)

Beitragvon white room » 04.06.2005 (14:03)

Das ist mal wieder der typische BlaBla - von Leuten, die der Retter der Szene sein wollen - über die ewige Leier, wer wieviel Prozent sich berechtigt, dazu zu gehören. Und wer natürlich schon vor 10 Jahren Whitehouse oder DiJ "Live" gesehen hat, ist natürlich der "coole" Obergrufti - ähh Oberindustrie-Folker, als der, der erst vor zwei Jahren dazu gekommen ist.
Und immer schön messen; nur das Äussere zählt; wer in blauer Jeans mit Streifenhemd auf ein Esplendor-Konzert kommt, ist ja die Pappnase. Das aber jener vielleicht musikalisch mehr auf der Pfanne hat, als die 6,8 Uniform-Tarnanzug-SM-Fuzzies um ihn rum...unbedeutend.

Nervt genauso, wie das Schlawinergesülze über "die Szene ist tot." Immer sind alle Szenen tot. Die Industrie-Szene. Die Techno-Szene. Und die Punks sowieso. Alle tot. Sind jetzt alle im Ikea beim Vitrinen-Kauf. Und am Samstag Rasenmähen-Autowaschen-Sportschau gucken-Duschen-und nach den Tagesthemen noch die Alte bürsten, natürlich in der 5-Minuten-Version. Voll tot.
Wieso bleiben wir immer auf der Stelle stehen, oder nur Rückwärts? Vor 15 Jahren hab ich auch gemeint, niemals ne Schrankwand ausm Möbelladen...nun steht doch eine da. Warum? Weils vorwärts gegangen ist. Kind, Heirat...das geht nicht, dass die Wohnung sich nicht verändert. Da kommt halt mal die Mutti von nebenan mit ihren Kinder zum Kaffee rüber, darf ich da keine Sitzgelegenheit haben, weil das der Industrie-Szene nicht würdig ist? Oder solls ein Stahlträger sein, natürlich vom World-Trade Center, einer von der Baustelle hat ja nicht genug "terror" in sich.

Die Szene - wie auch andere Subkulturen - wird höchstens von denen kaputt gemacht, die sich als Hüter eben dieser verpflichtet fühlen. Das sind die Herrschaften, die sich auf ihre gute, alte Tradition verbohren, und ganz vergessen, dass eine Szene davon lebt, weil sie sich weiter entwickelt.

Vielleicht verpassen sie damit halt den Anschluss, und glauben drum, die Szene ist tot. Nur - in Wirlichkeit sind sie es selber.
ATROX - OUT NOW:

"BLUT AN DEN HÄNDEN" - BOX 2MCD in G3-Magazin.

ATROX - "Skulptur" CDR / Ambient-Tracks zu Phobos 3

20 Jahre ATROX
-------
http://www.stoefi.de (atrox)
http://www.myspace.com/atroxindustrial
Benutzeravatar
white room
 
Beiträge: 4218
Registriert: 29.02.2004 (23:08)
Wohnort: Ulm/Bodensee

Beitragvon adorno » 04.06.2005 (14:06)

@ SCHRUMBLDID

nochmal: ich sehe mich nicht als adorno jünger an.

ich mockiere mich nicht über die matialischen bilder? ich bin nur genervt über die inflationäre und unreflektierte art des umgangs mit ihnen.
wenn die industrial szene kein brieftaubenzüchterverein sein wil, dann soll sie sih gefälligts auch so verhalten.
Benutzeravatar
adorno
 
Beiträge: 28
Registriert: 20.05.2005 (19:59)

Beitragvon adorno » 04.06.2005 (14:10)

@ WhiteRoom

?Kind, Heirat...das geht nicht, dass die Wohnung sich nicht verändert.?

schade?

?Das sind die Herrschaften, die sich auf ihre gute, alte Tradition verbohren, und ganz vergessen, dass eine Szene davon lebt, weil sie sich weiter entwickelt.?

damit kannst du mich nicht meinen?ich habe nichts gegen entwicklung und fortschritt, sondern nur etwas gegen verblödung und unrefelektierten umgang mit einem kulturgut.
Benutzeravatar
adorno
 
Beiträge: 28
Registriert: 20.05.2005 (19:59)

Beitragvon white room » 04.06.2005 (14:15)

ich sehe mich nicht als adorno jünger an.



es ist nunmal so, dass der Bezug stattfindet, wenn man sich so einen Titel/Avatar usw. zulegt. Ob gerechtfertigt oder Vorurteil - ist leider zweitrangig. Woher soll man das auch sonst festmachen?

Persönlich verwende ich schon seit 1996 bei meinen musikalischen Aktivitäten keinerlei politische, militärische bzw. sonstig "klischee-verdächtige" Titelnamen, CD-Cover bzw. Videodarbietungen bei Konzerten. Lieber rumposen und Spass haben.
ATROX - OUT NOW:

"BLUT AN DEN HÄNDEN" - BOX 2MCD in G3-Magazin.

ATROX - "Skulptur" CDR / Ambient-Tracks zu Phobos 3

20 Jahre ATROX
-------
http://www.stoefi.de (atrox)
http://www.myspace.com/atroxindustrial
Benutzeravatar
white room
 
Beiträge: 4218
Registriert: 29.02.2004 (23:08)
Wohnort: Ulm/Bodensee

Beitragvon white room » 04.06.2005 (14:17)

damit kannst du mich nicht meinen


war ein kleiner Rundum-Schlag. Hab niemand persönlich gemeint, wird schon jeder selber wissen, was zutrifft.
:wink:
ATROX - OUT NOW:

"BLUT AN DEN HÄNDEN" - BOX 2MCD in G3-Magazin.

ATROX - "Skulptur" CDR / Ambient-Tracks zu Phobos 3

20 Jahre ATROX
-------
http://www.stoefi.de (atrox)
http://www.myspace.com/atroxindustrial
Benutzeravatar
white room
 
Beiträge: 4218
Registriert: 29.02.2004 (23:08)
Wohnort: Ulm/Bodensee

Beitragvon nullvektor » 04.06.2005 (23:35)

white room hat geschrieben:

Die Szene - wie auch andere Subkulturen - wird höchstens von denen kaputt gemacht, die sich als Hüter eben dieser verpflichtet fühlen. Das sind die Herrschaften, die sich auf ihre gute, alte Tradition verbohren, und ganz vergessen, dass eine Szene davon lebt, weil sie sich weiter entwickelt.
.


dem ist nix mehr hinzuzufügen
ImPappenrauschHirscheSchiessen
Benutzeravatar
nullvektor
 
Beiträge: 150
Registriert: 10.12.2004 (21:59)

Beitragvon eSpunkt » 05.06.2005 (3:27)

white room hat geschrieben:Da kommt halt mal die Mutti von nebenan mit ihren Kinder zum Kaffee rüber, darf ich da keine Sitzgelegenheit haben, weil das der Industrie-Szene nicht würdig ist?


hm...na ja, wenn man daran seine lebensumstände ausrichten muß, bin ich ja ganz froh, daß bei mir im haus nur kinderlose singles wohnen :-)

eS.
Benutzeravatar
eSpunkt
 
Beiträge: 1147
Registriert: 03.07.2002 (19:51)
Wohnort: ruhrgebiet

Beitragvon And242 » 06.06.2005 (8:24)

eSpunkt hat geschrieben:
white room hat geschrieben:Da kommt halt mal die Mutti von nebenan mit ihren Kinder zum Kaffee rüber, darf ich da keine Sitzgelegenheit haben, weil das der Industrie-Szene nicht würdig ist?


hm...na ja, wenn man daran seine lebensumstände ausrichten muß, bin ich ja ganz froh, daß bei mir im haus nur kinderlose singles wohnen :-)

eS.


:wink:
______________________________________________________
Früher bewunderte man die SA, heute bewundere ich die AntiFa!
<WALKINGwithSHADOWS>
Benutzeravatar
And242
 
Beiträge: 7561
Registriert: 04.11.2003 (16:18)
Wohnort: Osnabrück

Beitragvon Tardive Dyskinesia » 06.06.2005 (8:52)

nullvektor hat geschrieben:
white room hat geschrieben:

Die Szene - wie auch andere Subkulturen - wird höchstens von denen kaputt gemacht, die sich als Hüter eben dieser verpflichtet fühlen. Das sind die Herrschaften, die sich auf ihre gute, alte Tradition verbohren, und ganz vergessen, dass eine Szene davon lebt, weil sie sich weiter entwickelt.
.


dem ist nix mehr hinzuzufügen


Dem kann ich mich auch nur anschließen!
Tardive Dyskinesia
 
Beiträge: 2242
Registriert: 02.06.2004 (11:55)

Beitragvon Toxxiq » 06.06.2005 (10:11)

white room hat geschrieben:Das sind die Herrschaften, die sich auf ihre gute, alte Tradition verbohren, und ganz vergessen, dass eine Szene davon lebt, weil sie sich weiter entwickelt.

Vielleicht verpassen sie damit halt den Anschluss, und glauben drum, die Szene ist tot. Nur - in Wirlichkeit sind sie es selber.


Einerseits ist das hochhalten von manchen Traditionen ganz nach meinem Geschmack, andererseits hast Du aber (leider) vollkommen Recht mit Deinem Statement.
Toxxiq
 
Beiträge: 1748
Registriert: 05.11.2003 (14:26)

Beitragvon schwarm » 13.06.2005 (23:49)

Mit Szenegedanken kann ich mich nicht mehr anfreunden.
Genauso halte ich es mit dem Schubladendenken.
Ansich dieses kategorisieren.

Ich denke das uns die Erfahrungen die wir gemacht haben,
egal welcher "Farbe", den Horizont für unsere musikalischen
Vorlieben geöffnet haben.
Jedem auf seine Weise.
Mir ist wichtig das die Musik die ich mir einverleibe,
gewisse Gefühle auslösen, die meine Gier nach eben jenen befriedigen.
Und nur das zählt für mich und lässt mich weiterkommen.
Die passende Musik zu meinem Entwicklungsstandpunkt zu finden und zu hören.

Mir ist auch mehr als egal was der Kaiser neben mir für Klamotten trägt,
oder von welchem "Schrottplatz" er seine Inneneinrichtung besorgt.

Entweder hat die Daseinsform verstanden um was es geht, oder halt nicht,
aber deswegen werde ich ihr niemals die Chance nehmen,
mehr von jener Inneren Seite kennenzulernen,
wenn es sein soll und dazu kommt.
Wer weiss schon welch Kreativität aus der sozialen Interaktion ensteht?
Das Glas sollte schon immer geleert sein, um neues schmecken zu können.

lg
Sebastian
schwarm
 

VorherigeNächste

Zurück zu der noiste klatsch & tratsch

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 22 Gäste