Industrial Culture - Industrial Music

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Industrial Culture - Industrial Music

Beitragvon Toxxiq » 30.05.2005 (10:24)

Ein recht interessantes Essay zu Vergangenheit und Gegenwart:

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Beitragvon And242 » 30.05.2005 (12:05)

...In meiner Version bleibt sie das nekrorealistischste Gegenspiel zur spaßgeilen Konsum- und Hirnwaschgesellschaft. Im Destruktionsfuror von >Industrial< steckte etwas ganz anderes als nur ein provokantes Styling für Fascho-Poser und Sadomaso-Look-Bräute mit gepiercten Nippeln, die in ihren Trotzköpfchen von allen Geistern der Selbstkritik verlassen sind und damit von jeder Fähigkeit zur Kritik am Preis, den wir als dekadente Spät-Europäer-Brut für unsere Privilegien andere zahlen lassen...


Speziell dieser Teil drückt aus, dass es sich hierbei nur um eine Meinung handelt. Obwohl ich diese Einstellung teilen kann, hab ich immer wieder Probleme mit dieser Begriffsfindung und dem Schubladendenken.

Es klingt fast so, dass man bestimmte Musik nicht hören darf, wenn man kritisch ist, bzw. nur "anspruchsvolle" Musik hören muss.
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Beitragvon Toxxiq » 30.05.2005 (12:27)

And242 hat geschrieben:Speziell dieser Teil drückt aus, dass es sich hierbei nur um eine Meinung handelt.

Ein Essay ist doch immer auch Meinung.

Es klingt fast so, dass man bestimmte Musik nicht hören darf, wenn man kritisch ist, bzw. nur "anspruchsvolle" Musik hören muss.


Lese ich aus diesem Abschnitt so nicht raus. Es geht doch speziell gegen die Verwässerung des Begriffs (oder die Auffassung von) "Industrial".
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Beitragvon adorno » 30.05.2005 (12:48)

Grossartiges Essay!

ich glaube nur dass ein grossteil der heutigen ?Szene? den text garnicht inhaltlich versteht?

industrial hatte immer was mit kunst (CV/TG/COUM) oder meinetwegen mit Anti-kunst zu tun. heute fehlt der inhaltliche diskurs.
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Beitragvon And242 » 30.05.2005 (12:57)

Toxxiq hat geschrieben: Lese ich aus diesem Abschnitt so nicht raus. Es geht doch speziell gegen die Verwässerung des Begriffs (oder die Auffassung von) "Industrial".


Wird auch nicht explizit erwähnt. Das ist dann der sogenannte Unterton.
Bestimmte (aktuelle) Projekte werden einfach gar nicht erwähnt.

Davon mal abgesehen, ich kann mich mit dem Artikel voll und ganz identifizieren, aber das hab ich schon geschrieben.
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Beitragvon Toxxiq » 30.05.2005 (13:19)

And242 hat geschrieben:Bestimmte (aktuelle) Projekte werden einfach gar nicht erwähnt.


Die Epigonen des Postindustrial haben ja auch nur teilweise noch mit dem Urgedanken zu tun, wie in dem Essay auch angemerkt wird.

Was nicht heißt, daß sie mir musikalisch schlechter gefallen, das Gegenteil ist häufig der Fall.
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Beitragvon SK » 30.05.2005 (13:38)

adorno schüler hat geschrieben:Grossartiges Essay!

ich glaube nur dass ein grossteil der heutigen ?Szene? den text garnicht inhaltlich versteht?

industrial hatte immer was mit kunst (CV/TG/COUM) oder meinetwegen mit Anti-kunst zu tun. heute fehlt der inhaltliche diskurs.


so,so...
der essay ist so moralingetränkt wie man ihn alle nase lang im gruftiblättchen ikonen lesen kann.
diese argumentationsfäden langweilen schon lange.
ich kann euch auch nicht leiden...
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Beitragvon Schmerzsucht » 30.05.2005 (16:53)

adorno hat geschrieben:Grossartiges Essay!

ich glaube nur dass ein grossteil der heutigen ?Szene? den text garnicht inhaltlich versteht?

industrial hatte immer was mit kunst (CV/TG/COUM) oder meinetwegen mit Anti-kunst zu tun. heute fehlt der inhaltliche diskurs.


Oder ist nur in Ausnahmefällen gegeben!

SK hat geschrieben:so,so...
der essay ist so moralingetränkt wie man ihn alle nase lang im gruftiblättchen ikonen lesen kann.
diese argumentationsfäden langweilen schon lange.


Na, ich würde gerade das Ikonen-Magazin nicht als Gruftieblättchen bezeichnen, eher eines welches neue Sichtweisen und neue Horizonte offen legt.
Für alle die sich jetzt auf den Schlips getreten fühlen, ich sage nur meine Meinung.
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Beitragvon thedi » 31.05.2005 (9:54)

Schmerzsucht hat geschrieben:
adorno hat geschrieben:Grossartiges Essay!

Na, ich würde gerade das Ikonen-Magazin nicht als Gruftieblättchen bezeichnen, eher eines welches neue Sichtweisen und neue Horizonte offen legt.


Zumal der Herr Stiglegger ein guter Filmwissenschaftler ist...
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Beitragvon Kenaz » 31.05.2005 (16:54)

adorno hat geschrieben:ich glaube nur dass ein grossteil der heutigen ?Szene? den text garnicht inhaltlich versteht?

- Da glaubst Du völlig richtig, Theo: Ich hab' den Essay in einem anderen "szene"-affinen Forum gelinkt; das zog als einzige Folge nach sich, daß nun eine überbordende Diskussion über die "Allgemeinverständlichkeit" von Texten im allgemeinen und besonderen entbrannt ist ... :roll:
"Der gebildete Mensch hat die Pflicht, intolerant zu sein." - Nicolás Gómez Dávila
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Beitragvon WaD » 31.05.2005 (17:41)

Kenaz hat geschrieben:; das zog als einzige Folge nach sich, daß nun eine überbordende Diskussion über die "Allgemeinverständlichkeit" von Texten im allgemeinen und besonderen entbrannt ist ... :roll:


alles was sich in unserer zeit nicht mit smilies darstellen läßt, gilt
ja schon als intellektuell.... verständlich...
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Beitragvon adorno » 31.05.2005 (19:01)

?Da glaubst Du völlig richtig?

sag ich doch?

habe selten eine spiessigere und konservativere (sub)kultur gesehen als die heutige industrial oder (noch schlimmer) neofolkszene?
kleine spiessbürger die sich wohnzimmerglassvitrinenschränke bei quelle bestellen und bei denen man an der wohnungstüre die schuhe ausziehen muss.
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Beitragvon white room » 31.05.2005 (19:12)

adorno hat geschrieben:

kleine spiessbürger die sich wohnzimmerglassvitrinenschränke bei quelle bestellen und bei denen man an der wohnungstüre die schuhe ausziehen muss.



Wieso? Muss ich mir; nur weil ich Industrie-Sound höre - meinen Wohnzimmerschrank aus Stahltrümmer selber zusammenschweissen? Oder olle Weinkisten - wie vor 20 Jahren?

und... die Schuhe darf man bei mir anlassen; lieber Strassendreck in der Bude, als Käsegeruch, von dem es die Vitrine beschlägt.

Warum Du Dich trotzdem in dieser...:

spiessigere und konservativere (sub)kultur gesehen als die heutige industrial oder (noch schlimmer) neofolkszene?


bewegst, hast Du uns leider verschwiegen. Masochismus?
ATROX - OUT NOW:

"BLUT AN DEN HÄNDEN" - BOX 2MCD in G3-Magazin.

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Beitragvon adorno » 31.05.2005 (19:53)

ich höre nach wie vor gerne die ein oder andere industrial schallplatte ausserdem kann man hier herrlich sozialsudien betreiben! :)
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Beitragvon adorno » 31.05.2005 (19:55)

übrigens waren die wohnzimmerglassvitrinenschränke eher als bild (synonym) gemeint und sollten nicht zu wörtlich genommen werden.

man scheint das ja hier auch hinschreiben zu müsen?
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