political (in-)correctness

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political (in-)correctness

Beitragvon vac » 17.07.2002 (12:42)

die diskussion gab es an anderer stelle schon bis zum erbrechen, aber kann mir mal wer sagen, inwiefern gewisse acts "politisch" sind?

kirlian camera steht ja außer frage. was auch immer herr bergamini privat denkt, die musik ist (soweit ich das beurteilen kann) ideologienfrei.

les joyaux de la princesse. hier weiß ich nicht mehr, als das ich auf einer webseite mal gelesen hatte, daß sie wohl der "intellektuellen rechten" zuzuordnen sind. andererseits widersprechen sachen wie "die weiße rose" dem ja irgendwo wieder.

genocide organ. ziemlich schwierig hier was greifbares zu kriegen. ja? nein?

dagda mor. :?:

grey wolves wiederum wirkt auf mich recht eindeutig. name (bzw. dessen bedeutung), logo (ss-runen, keltenkreuz) etc. machen ein urteil hier recht einfach. oder doch nicht? alles falsche spuren und provokation?

die frage soll übrigens ohne jede wertung sein. mich würde nur einfach interessieren, auf was man sich da einläßt :roll:

hab irgendwie immer den eindruck, das sich viele bands einen regelrechten spaß daraus machen, die leute im unklaren zu lassen. einerseits oftmals eindeutige symbolik etc., andererseits völlig unerwartete "gegenbeweise" um das gewonnen bild kurz darauf von einem artikel umwerfen zu lassen. :(
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Beitragvon electronic terrorism » 18.07.2002 (13:58)

tach auch

also wenn man nach den medien geht ist auch con-dom, maira zerfall und feindflug rechts wobei ich sagen muss das selbige projecte niocht eine politischen text haben und wenn dann eh nichts rechtes!!!!
von daher versteh ich die leute und das spielen mit dem image
ich würde das auch nicht anders machen!!

schon allein aus dem grund das es doch im endeffect scheiss egal ist was für eine meinug im kopf der leute rumspuckt!!!! haupsache ist doch immernoch das die muke gut ist und ich will auch behaupten das man doch wohl hört wenn die leute irgendwas komisch rechtes von sich geben oder???

so und zu abschluss mal ne blöde frage:
welche dumme rindfieh kamm eigentlich auf die ide
das die industrialleute zu meist recht sind????
ich muss mal sagen ich hab bius jetzt nimaden aber auch wirklich niemanden aus der szene kennegelernt der sich der rechten szene zugehörig fühlt!!!!!!

es kann durchaus sein das es ein parr ideoten giebt die da wohl eine rechte meinug haben aber die gibst ja wohl überall und der teil ist verschwindend gering!!

also wer kamm auf diese dumme ide???

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Beitragvon plastic » 18.07.2002 (15:48)

zum thema rechts:

naja, gehen wir mal von den medien aus: bei denen ist eigentlich fast jeder der schwarz ist satanist und rechts... nun, mag sein, das es solche experten gibt.... ich kenne auch niemanden der so ist. aber haben die medien einen solchen gefunden, so drücken sie dieses image der gesamten szene auf...
...das das speziell bei industrialleuten behauptet wird, hab ich noch nich mitbekommen.... klar sieht man den ein oder anderen in fragwürtiger kleidung, aber ich denke mal in den meisten fällen ist das provokation und spiel. genauso wie bei den bands... die lieder und alben haben zwar teilweise merkwürtige titel, aber rechte texte (sofern welche vorhanden) hab ich auch noch nie gehört oder gelesen...


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Beitragvon vac » 18.07.2002 (20:28)

et: stimmt. feindflug hatte ich ganz vergessen :D allerdings ist das eine band, die ich absolut nicht für "rechts" halten würde. sicher... martialischer name, stuka aufm cover etc., aber ihre lieder im allgemeinen sind doch eher gegen den tod gerichtet und auch nicht politisch. wenn jetzt bspw. in "roter schnee" das sample "aller sieben sekunden stirbt ein deutscher soldat" verwendet wird, dann zeigt das für mich den wahnsinn des krieges im allgemeinen. denn jeder der nur etwas weiterdenkt, wird darauf kommen, daß die deutschen ja nicht die einzigen waren, die da gestorben sind. wenn man jetzt noch die italiener, rumänen, russen etc. dazuzählt, könnte man vermutlich ein "und aller halben sekunde stirbt ein soldat" daraus machen :roll:

(apropos wahnsinn: in dem zusammenhang kann ich nur den roman "stalingrad" von theodor plevier empfehlen.. eines der krassesten bücher die ich jemals gelesen habe :shock: )

von maria zerfall wußte ich noch gar nicht, daß "die" auch in so eingestuft werden. klar, sie haben mal auf loki veröffentlicht, aber muß das heutzutage noch etwas bedeuten?

wer das mit dem "die meisten industrials sind nazis" rausgehauen hat, weiß ich auch nicht. vermutlich der bruder der intelligenzbestie, die jeden gruftie zum satanisten erklärt ;) nee.. ich denke mal, das kommt daher, daß dieses subgenre durch seine eher "martialische" musik gewisse elemente anzieht und einige leute da nicht mehr "gut" von "böse" trennen können. :roll: ebenso beim neofolk durch die nähe zum heidnischen und mystischen. ich sehe es ähnlich wie du: solange wie die musik ideologienfrei ist bzw. bleibt, ist es mir scheißegal was da manche leute darüber denken und reden (müssen).

plastic: naja.. mit "medien" ist ja nicht unbedingt die bild-zeitung gemeint oder so.. es gibt genug "szene-institutionen" die so denken.. ich sag nur ggr... :roll: aber recht haste ;) eigentlich sind wir doch alles kinderfressende, verbotene parolen gröhlene satanistennazis ;) muß auch gleich wieder los aufn friedhof jungfrau(en) opfern.. scheiß streß heute.

zur kleidung: naja.. in leipzig fühlte ich mich bspw. am samstag bei stalingrad & co. schon etwas unwohl.. es war eine ganz komische atmosphäre da (fand ich).. leute die aussahen wie jungnazi adolf gabs da einige zu sehen... gitte meinte auch, daß sich da einige ziemliche verbohrte hornochsen rumtreiben würden :)
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Beitragvon haiwire » 18.07.2002 (20:52)

ich glaube, es erübrigt sich, darüber zu sinnieren, ob eine band rechts ist oder nicht, wer bestimmt denn die regeln hierfür?

sicherlich erscheinen manche projekte fragwürdig, wenn man sie vom standpunkt des "guten geschmacks" aus beurteilt, doch ich glaube diesem sollte die industrial kultur nicht gerecht werden, oder?

ich weiß nicht, wer sich dazu berufen fühlt, mit dem finger auf andere leute zu zeigen und diese als faschisten zu verurteilen, selbst wenn, so ist in der heutigen zeit eine freie meinung nicht verboten. deswegen kann nicht zum rundumschlag ausgeholt werden, ich glaube dabei trifft es immer die falschen.

gerade bei den grey wolves lohnt es sich, einen blick auf die texte zu werfen. z.b. in der punishment lp ist ein statement des cultural terrorist network abgedruckt, welches wohl sehr eindeutig ist. hier wird eben der finger in wunden der allgemeinen befindlichkeit gesteckt.
ziel ist es hier zu provozieren, nur so kann erreicht werden, sich über primitive gut-böse denkmuster hinwegzusetzen und sich über einige dinge eine eigene meinung zu bilden.

noch schärfer trifft das auf g.o. zu, über zu wenig material kann doch nicht geklagt werden. gereade auf der "the truth.." lp ist doch genug stoff zum lesen vorhanden, hier lohnt es sich mal nachzudenken, nicht nur den volume regler aufzureißen und sagen "geiler krach".

wer das nicht versteht, soll sich eine andere spielwiese suchen, dazu zähle ich auch leute im lächerlich-unkorrekten martial outfit--> hier ist wahrscheinlich keine zeit zum nachdenken, da man auf die verpaßten "raries" bei ebay ausschau halten muß...
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Beitragvon .siamesiC Twin. » 18.07.2002 (21:54)

mein senf zur unendlichen geschichte...

feindflug: da erübrigen sich alle alle vermutungen, wenn man die states auf deren homepage liest....

bei den sogenannten rechten industrialbands sollte man klar unterscheiden zwischen denen, die um der provokation willen hitler samples usw verwenden, und denen die wirklich ideologie predigen. da gibts im amiland ne ganze menge bands, wobei dort die neonazikultur völlig anders 'gewachsen' ist. meist geht es nämlich dabei vordergründig um den kampf gegen die american society, die in deren köpfen sämtlich von juden regiert wird.... ist interessant, sich mal von diversen band-sites weiterzu- linken.... da kommen manchmal ganz schön vermurkste weltanschauungen ans tageslicht

aber zu sagen industrial sei rechts ist einfach quark. ein saudummes zitat stammte von den deutschen möchtegern- prodigy 'generation x-ed':

if you dont like fascicm dont hear industrial music

so oder so ähnlich.....sorry leute: kotz!

die absolute mehrzahl aller krachband kann man nicht mal annähernd politisch rechts einstufen. ant-zen-, hands acts, pal, sonar, eg, pm, winterkälte (sind ja eher öko-krieger!), und tausend andere....

aber BILD will doch auch was zu schreiben haben, selbst joy division waren nazis.... :evil:
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Beitragvon electronic terrorism » 19.07.2002 (19:25)

tach auch

um das mal schnell zu erwehnen
zillo hat geschrieben das feindflug rechts ist!!
und um auch mal meine senf dazu los zu wereden
hört euch doch einfach mal erinnerung an da ist doch eigentlich ales klar nich oder???
so und um hier gleich nochwas los zu werden ich hasse diese thema!!!!
ich hasse es auf den tod

scheiss auf die leute die der meinug sind ich bin ein rechter satanist (obwohl ich eher selten in komplet schwartzen klammoten rulaufe welche daran liegt das ich keine kohle für schwarze hossen hab verdammt)
die könne mich doch alle mal am arsch lecken genau wie diese intollerranten arschlöscher die erst mal das maul aufreissen und dann evtl fragen!!!!!!!!

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Beitragvon vac » 19.07.2002 (19:29)

haiwire hat geschrieben:ich glaube, es erübrigt sich, darüber zu sinnieren, ob eine band rechts ist oder nicht, wer bestimmt denn die regeln hierfür?
jeder für sich selbst, würde ich sagen.

haiwire hat geschrieben:sicherlich erscheinen manche projekte fragwürdig, wenn man sie vom standpunkt des "guten geschmacks" aus beurteilt, doch ich glaube diesem sollte die industrial kultur nicht gerecht werden, oder?
hier würde mich jetzt aber doch mal interessieren wie du das meinst ;) ein gewisser anteil an "gutem geschmack" sollte schon vorhanden sein (ist er ja auch), alles andere würde mir aber widerstreben. ansonsten kann man auch gleich oi-rock hören ;)

haiwire hat geschrieben:ich weiß nicht, wer sich dazu berufen fühlt, mit dem finger auf andere leute zu zeigen und diese als faschisten zu verurteilen, selbst wenn, so ist in der heutigen zeit eine freie meinung nicht verboten. deswegen kann nicht zum rundumschlag ausgeholt werden, ich glaube dabei trifft es immer die falschen.
ist aber vielleicht auch ein "problem" der bands. sie wollen provozieren und schockieren und dadurch zum nachdenken bringen. hier setzt das problem ein, daß sie eben provozieren und schockieren und damit wahrscheinlich bei vielen eine abwehrreaktion auslösen. hier wittern andere wieder ihre chance und spielen den weltretter. siehe die chemnitzer freie presse beim death in june-konzert im april, was letztendlich natürlich nur halt woanders.

die pauschalisierungskeule trifft zwar meist auch die richtigen, aber eben auch viele andere unschuldige mit.

aber was ich immer recht amüsant finde, ist, daß nazis oft auf die freie meinungsäußerung pochen. natürlich haben sie, aber das darauf gerade leute bestehen, deren "vorbilder" eben alles getan haben, damit es diese nicht gibt, entbehrt nicht einer gewissen komik :)

haiwire hat geschrieben:gerade bei den grey wolves lohnt es sich, einen blick auf die texte zu werfen. z.b. in der punishment lp ist ein statement des cultural terrorist network abgedruckt, welches wohl sehr eindeutig ist. hier wird eben der finger in wunden der allgemeinen befindlichkeit gesteckt.
ziel ist es hier zu provozieren, nur so kann erreicht werden, sich über primitive gut-böse denkmuster hinwegzusetzen und sich über einige dinge eine eigene meinung zu bilden.
yep. das habe ich bei mir persönlich auch gemerkt, daß ich nach einer ablehnenden reaktion noch mal genauer hingeschaut habe..

haiwire hat geschrieben:noch schärfer trifft das auf g.o. zu, über zu wenig material kann doch nicht geklagt werden. gereade auf der "the truth.." lp ist doch genug stoff zum lesen vorhanden, hier lohnt es sich mal nachzudenken, nicht nur den volume regler aufzureißen und sagen "geiler krach".
dazu muß man aber halt im besitz der originale sein. und gerade die go-sachen sind nicht gerade günstig bei ebay ;)

haiwire hat geschrieben:wer das nicht versteht, soll sich eine andere spielwiese suchen, dazu zähle ich auch leute im lächerlich-unkorrekten martial outfit--> hier ist wahrscheinlich keine zeit zum nachdenken, da man auf die verpaßten "raries" bei ebay ausschau halten muß...
:?: :?: :?:

.siamesiC Twin. hat geschrieben:bei den sogenannten rechten industrialbands sollte man klar unterscheiden zwischen denen, die um der provokation willen hitler samples usw verwenden, und denen die wirklich ideologie predigen.
wie unterscheidest du das?

ansonsten was feindflug angeht hab ich ja schon geschrieben, daß ich sie für "unschuldig" halte :) das scheinen sogar die "guten geister" aus bremen erkannt zu haben :D

et: naja. ich hasse diese diskussion nicht unbedingt. ist zwar mehr ein gegenseitiges schulderklopfen, aber einige interessante aspekte und infos tauchen immer wieder dabei auf :)
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Beitragvon .siamesiC Twin. » 20.07.2002 (20:17)

elektronic terrorism hat geschrieben: so und um hier gleich nochwas los zu werden ich hasse diese thema!!!!
ich hasse es auf den tod



...eigentlich das beste statement zum thema.... :(
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Beitragvon vac » 11.08.2002 (18:17)

oh... wenn telepolis über musik schreibt, geht das in den seltensten fällen gut... *lol* so auch diesmal, auch wenn die fakten diesmal nicht ganz so hanebüchen sind, wie z.b. hier. :D
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meinung

Beitragvon entropie » 13.08.2002 (19:19)

ich denke, dass die gefahr bei diesem "spiel mit der provokation" in dem meist unkommentierten benutzen irgendwelcher symboliken liegt.

diese politischen dinge in ein künstlerisches konzept einzubauen ist die eine sache, aber die darauf aufbauende kritische beschäftigung mit dem thema findet man leider eher selten (bzw. zu versteckt) in der industrial-szene.

es ist sehr unkreativ und erwartungskonform, zum tausendsten mal die angestaubten 3.reich-samples auszugraben und "ach-was-bin-ich-böse" draufloszuprovozieren.

dass die industrial-szene mit einem gewissen "faschistoiden" image spielt, kann man nicht leugnen. aber ob das die musik und ihre darstellung in den medien in irgendeiner weise nach vorn bringt, bezweifle ich stark.

provokation der provokation wegen - unreflektiert und unkommentiert.

auch wenn hinter diesem treiben letztendlich ein "höheres intelligentes" denken stehen mag, so verschließt sich dies jedoch der person, die nur das kunstwerk an sich (ohne jegliche deutungshilfe) vorgesetzt bekommt.

ist es dann noch verwunderlich, dass politisch rechts-orientierte menschen, diese auf den ersten blick für sie attraktiven "hülsen" für sich in anspruch nehmen wollen, und sich letztendlich sogar damit identifizieren können?

es ist gefährlich sich als künstler dieser dinge zu bedienen, ohne gleichzeitig einen (nicht zwangsläufig offensichtlichen) mechanismus einzubauen, der diese leute davon abhält mein werk nahtlos in ihr ideologiemuster einzuflechten.

es muss widerhaken geben.

ich fände es z.b. unendlich viel spannender, wenn ein industrial-act endlich mal versuchen würde, die eigene szene zu provozieren. die eigenen erwartungshaltungen und codes zu sprengen, ihnen ihre in gewisser weise "konservative" einstellung vorzuhalten und vielleicht einen prozess der weiterentwicklung in gang zu setzen.

peace
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Beitragvon haiwire » 14.08.2002 (10:51)

ich denke, dass die gefahr bei diesem "spiel mit der provokation" in dem meist unkommentierten benutzen irgendwelcher symboliken liegt.


bei einigen bands, vor allem denen der jüngeren generation, beschränkt sich das provozieren auf irgendein lächerliches outfit und möglichst verbotenen symbolen ähnlich sehende bandlogos, beispiele brauch ich hier nicht zu nennen, es gibt aber genügend bands, die auch beim genauen hinschauen solchen vorwürfen standhalten.

es ist sehr unkreativ und erwartungskonform, zum tausendsten mal die angestaubten 3.reich-samples auszugraben und "ach-was-bin-ich-böse" draufloszuprovozieren.


die wenigsten bands, denen vorgeworfen wird, rechts zu sein, verwenden "echte" samples aus der zeit 33-45, oft stammen diese aus diversen filmen, teilweise sogar hollywood-streifen. ergo sollte man hier auch die quellen beurteilen.

dass die industrial-szene mit einem gewissen "faschistoiden" image spielt, kann man nicht leugnen. aber ob das die musik und ihre darstellung in den medien in irgendeiner weise nach vorn bringt, bezweifle ich stark.

popstar sein...wer möchte das denn?

auch wenn hinter diesem treiben letztendlich ein "höheres intelligentes" denken stehen mag, so verschließt sich dies jedoch der person, die nur das kunstwerk an sich (ohne jegliche deutungshilfe) vorgesetzt bekommt.


wenn du das schon in einen künstlerischen kontext setzt, so verrate mir doch mal, wo du z.b. bei einem bild eine deutungshilfe bekommst?
jede künstlerische ausdrucksform erfordert doch beim betrachter/zuhörer/leser, das er sich sein eigenes bild macht, ich denke, da können die gegensätzlichsten gedanken bei ein und dem selben werk ausgelöst werden.
die berühmte frage "was will der künstler uns damit sagen?" wurde sicher noch nie eindeutig beantwortet

ich fände es z.b. unendlich viel spannender, wenn ein industrial-act endlich mal versuchen würde, die eigene szene zu provozieren. die eigenen erwartungshaltungen und codes zu sprengen, ihnen ihre in gewisser weise "konservative" einstellung vorzuhalten und vielleicht einen prozess der weiterentwicklung in gang zu setzen.


da hast du aber schon einiges verpaßt...
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Beitragvon liquid_1 » 14.08.2002 (15:05)

Ohne jemanden persönlich anzugreifen(wirklich nicht),finde ich persönlich, das bei jeder Diskussion es auf einige wenige Act'S(Bands,Schriftsteller) begrenzt wird.Wenn man beurteilt was,wer,wie macht ist man wieder bei Zensur und Verbot.Jeder sollte sein eigenes Urteil fällen,aber nur für sich selbst.Gut-Böse,Rechts-Links,Christ-Heide usw. ist weitläufig uninteressant
Individualität ist Weiterentwicklung.
Auf'm Baum können wir immer noch zurück!
Die Welt ist ein Leierkasten,
auf die der Herrgott spielt.
Und wir alle müssen tanzen,
nach der Musik, die er vorgibt!
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Beitragvon entropie » 14.08.2002 (20:34)

haiwire hat geschrieben:es gibt aber genügend bands, die auch beim genauen hinschauen solchen vorwürfen standhalten.


keine frage, es ging mir auch vielmehr darum, darzulegen warum wohl so ein verzerrtes bild der industrial-szene existiert. nix läge mir ferner als pauschalisierend zu verurteilen!

die bands, die sich der von mir weiter oben kritisierten muster bedienen, mögen zahlenmäßig in der unterzahl sein. so sind es aber diejenigen, auf die der medienfokus gelegt wird und somit für "aussenstehende" den eindruck erwecken, industrial ist gleichzusetzen mit faschistischer ideologie (was natürlich totaler bullshit ist!!!). ähnlich verhält es sich auch mit dem oi-rock (um vac's beispiel von oben mal aufzugreifen).

und was generation x-ed angeht: vielleicht wollten sie mit diesem sample auch nur provozieren. was wohl auch gelingt :wink:


haiwire hat geschrieben: so verrate mir doch mal, wo du z.b. bei einem bild eine deutungshilfe bekommst?


hm, zum beispiel:

- verwendete symbole
- entstehungszeit
- stil und material
- präsentationsform und -ort
- andere werke des künstlers...


ich finde dass man gerade bei einem politisch so brisanten thema als künstler den mut haben sollte, stellung zu beziehen. egal in welcher form.

das "ausfiltern" aus der masse sollte dann jeder individuell mit sich und seinem geschmack vereinbaren.

ich persönlich habe aber keinen bock "meine" musik mit rechtsdenkenden menschen zu teilen. und schon gar nicht ihrem output auch nur eine sekunde meiner aufmerksamkeit zu schenken!

haiwire hat geschrieben:da hast du aber schon einiges verpaßt...


ich bin dankbar für jeglichen hinweis und lasse mich gern überraschen!

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Beitragvon vac » 14.08.2002 (20:49)

liquid:

ich sehe es so: jeder soll für sich selber ausmachen, was er von der musik hält. aber dafür braucht man infos. mir isses am liebsten ich hör einmal die fakten und dann von jemand anderem wieder anderes. daraus kann ich mir dann meine meinung zimmern. schlimm wirkt es aber auf mich, wenn man vor dem nichts steht. man hat die musik mit einigen provokanten(?) titeln und hört dann immer wieder die gleichen sachen darüber... von der band selbst nur halbherzige "nee. is doch gar nich so" oder (noch schlimmer): gar nix...
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