Sind mp3-Veröffentlichungen auch Releases?

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Moderatoren: haiwire, And242

Sollten "offizielle" mp3-Veröffentlichungen ebenfalls als Release eingestuft werden?

ja
35
73%
nein
13
27%
 
Abstimmungen insgesamt : 48

Beitragvon nihil » 11.05.2007 (15:27)

And242 hat geschrieben:
thedi hat geschrieben: Bestes Beispiel: Underworld und Future Sound Of London - beide haben Online Releases rausgebracht - online only - und die sollen plötzlich in der Demoecke landen?

Und wieder der Begriff Demoecke! Wenn die Schublade anders heißt, ist es offensichtlich kein Problem mehr!?

P.S.: Ich verbinde den Begriff Demo grundsätzlich mit einer Vorveröffentlichung. Demzufolge sind Online Releases auch keine Demos, weil der Prozess bereits abgeschlossen ist. Selbst Hörproben würde ich nicht als Demos bezeichnen, sie eine Ergänzung bzw. Hinweis auf das richtige Release.

nihil hat geschrieben:...oder es gibt tolle und sinnvolle limitierungen auf 3 stück oder was auch immer um einen nicht vorhanden wert zu generieren, das sind sachen die es durch netreleases nicht mehr gibt ...

DRM?


DRM wird auch wieder verschwinden... die meisten net releases haben nicht wirklich drm
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Beitragvon And242 » 11.05.2007 (16:19)

Stimmt, viele haben ihre Fehler bereits eingesehen.
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Beitragvon Helskrieger » 11.05.2007 (19:44)

*für "Ja" stimm*

Kommentar dazu:
Aus dem Punk- und Hardcore-Sektor kenne ich mehrere Bands, die bewusst auf die Unterstützung etablierter Labels verzichten und ihr Zeug lieber auf ne bedruckte Cd-R oder Kassette bannen oder eben als Mp3 im Netz verteilen. Mir wäre es ein bisschen zu doof, zu behaupten, diese Bands hätten überhaupt keine "echten Releases" rausgebracht, sondern nur einen Haufen Demotapes und Demo-Cds...
Klar ändert das Medium nochmal was am Produkt. Mp3s machen sich halt nicht so gut im Schrank wie eine hübsche Cd oder gar Lp. Aber beeindruckt haben mich bisher vor Allem mit Edding bekritzelte Kassetten, die irgendwelche Punker mal in einem improvisierten Garagenstudio aufgenommen haben. Dazu noch eine auf nem Kopierer zusammengeflickte Hülleneinlage und ich bin hemmungslos begeistert. Ob Cd oder Mp3 ist mir dann recht egal, beides nicht mein bevorzugtes Medium. Auf Hochglanz-Booklets kann ich ruhigen Gewissens verzichten, das macht für mich kaum einen Unterschied.
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Beitragvon Joris J » 12.05.2007 (13:54)

Alles was veröffentlicht wird, also auch mp3´s kann man als Veröffentlichung bezeichnen.
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Beitragvon haiwire » 12.05.2007 (15:33)

Joris J hat geschrieben:Alles was veröffentlicht wird, also auch mp3´s kann man als Veröffentlichung bezeichnen.


also kann man alles was auf einen zettel geschrieben wurde als buch bezeichnen. am besten finde ich immer das argument: netreleases sind so umweltfreundlich, weil keine teuren rohstoffe verbraucht werden.
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Beitragvon And242 » 12.05.2007 (15:56)

Dann sind die illegalen Downloader also keine schlechten Menschen, sondern nur gute Umweltschützer? :wink:
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Beitragvon nihil » 13.05.2007 (3:46)

haiwire hat geschrieben:also kann man alles was auf einen zettel geschrieben wurde als buch bezeichnen. am besten finde ich immer das argument: netreleases sind so umweltfreundlich, weil keine teuren rohstoffe verbraucht werden.


das ist doch nen veganer argument ;)
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Beitragvon Pro-Sexist » 13.05.2007 (7:22)

MP3 Downloads haben mit illegalen Tauschbörsen eigentlich nichts zu tun. Mich stört erstens der Begriff "illegal", schließlich kommt es auf Art und Weise der Nutzung von Tauschbörsen an. Wer natürlich pausenlos damit beschäftigt ist, die neuesten Publikationen zu saugen, Kinofilme an Land zu ziehen usw., fährt eine schräge Spur. Angesichts der Tatsache, dass in dieser Musikkultur, viele Sachen schwer limitiert, älter Sachen ohnehin vergriffen sind und die Preispolitik manchen Labels jenseits von Gut und Böse stattfindet, muss man da schon differenzieren. Ich würde mich jetzt nicht auf die Seite unserer Copyright-Schützer stellen und sogar Methoden der großen Musikindustrie unterstützen. Da brauchts schon glasklare Differenzierungen. Fakt ist eins, gute Tonträger verkaufen sich nachwievor, das Problem liegt heute, und darf sich manches Label/mancher Mailorder mal an der eigenen Nase ziehen, an der Beliebigkeit und undurchschaubaren Masse an Veröffentlichungen. Denn da stinkt vieles nach Geldmache und da red ich gar nicht nur von Blindstrategen wie dem allseits bekannten Skullline. Gerade der jüngeren Generation fehlt doch der Zugang zu den Eigenheiten handgemachter, aufwendiger Publikationen, was ein essentieller Unterschied zu industriell hergestellter, vervielfältigter und beworbener Musik ist - kein Wunder, dass heute der elektronische Datenmist so hoch im Kurs liegt und über Urheberrechte und dergleichen großzügig hinweggesehen wird. Da ist Musik plötzlich gut, weil sie gratis ist und in10 Minuten heruntergeladen. Dem setzen diese tollen und ach so kostenlosen Downloadalben von Kapelle xy noch die Krone auf. Nix für ungut, MP3-Albenpublizierer/sauger werden weder den Klimawandel aufhalten noch die sog. Szene massiv schädigen.
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Beitragvon Pro-Sexist » 13.05.2007 (7:25)

Nachtrag:

Die Nutzung einer Tauschbörse ist im Grundsatz ohnehin nichts anderes als sich früher Kassetten mit den Tophits zu kopieren, Musik aus dem Radio mitzuschneiden usw. usw.. Der einzige Unterschied liegt in der Quantität und schnellen Technik. Wirklich beschissen wirds dort, wo Raubkopien gegen Geld weiterverkauft werden, da schützen auch die besten Anti-Copyrighttheorien nichts mehr. Ansonsten ist das manchmal schon eine feine Sache und mancher Download bewarte mich davor, für Schiss xy nur eine Eurone auszugeben. :roll:
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Beitragvon white room » 13.05.2007 (9:44)

Du hast da völlig recht; wenn mein Posting den Eindruck vermittelt haben sollte, dass ich was gegen MP3s habe, dann ist das ein Missverständnis. Hab ja selber welche auf meiner eigenen Page.

Ich meinte nur, dass ein Liedchen, dass auf ner Myspace Seite drauf ist und mal hopplahopp zusammengetackert wurde nicht unbedingt als Release zu betiteln ist. Sondern als Promo, als "Free-Download-Track", Demo oder so.

Ein Release ist für mich eine 100% vom Musiker kreiierte Platte, CD, Tape oder ähnliches, das ich so ins Plattenregal stellen kann. Um auf das Beispiel vom Haiwire zurückzukommen: Wenn ich ein org. Buch habe, dann ist das ein "Release". Wenn ich mir ein Buch kopiere und in einen Leitzordner packe, ist das ne Kopie. Wenn ichs ausm Netz lade (also legal) und ein paar fliegende Blätter abhefte, ists ebenfalls eine Kopie. Ist durchaus praktisch, oft günstiger und/oder zielsicher. Wenn ich ein MP3 downlade, kopiere ich mehr oder weniger was vom Orginal-Release aufm Server auf ein "Blatt Papier" runter.
ATROX - OUT NOW:

"BLUT AN DEN HÄNDEN" - BOX 2MCD in G3-Magazin.

ATROX - "Skulptur" CDR / Ambient-Tracks zu Phobos 3

20 Jahre ATROX
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http://www.stoefi.de (atrox)
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Beitragvon nihil » 13.05.2007 (11:03)

hmm ich finde die grenzen schwinden immer mehr was das angeht. es gibt ja auch ebooks z.B
Musik in digitaler form ist auch komplett 100% vom erschaffer kreiiert und ist noch freier von zwängen was musikalische/grafische gestaltung angeht. das finde ich eigentlich sehr gut
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Beitragvon thedi » 13.05.2007 (11:08)

white room hat geschrieben:Wenn ichs ausm Netz lade (also legal) und ein paar fliegende Blätter abhefte, ists ebenfalls eine Kopie. Ist durchaus praktisch, oft günstiger und/oder zielsicher. Wenn ich ein MP3 downlade, kopiere ich mehr oder weniger was vom Orginal-Release aufm Server auf ein "Blatt Papier" runter.


Und was ist mit einem eBook? Ich denke das hängt ebenso wie bei einem kompletten mp3-Release von der Art ab - und ich denke heutzutage muss man sich einfach davon frei machen, Medien die nur digital vorliegen gleich als minderwertig abzutun.
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Beitragvon Yuki-Onna » 13.05.2007 (13:37)

Die Sache mit den eBooks lässt sich gut mit meiner Einstellung zu mp3s vergleichen: Wenn es das Buch nicht (mehr) in "analoger" Form zu kaufen gibt, dann ist eine digitale Variante davon schon okay. Ein eBook kann m.E. mit dem "klassischen" Buch jedoch NICHT mithalten, da u.a. das Lesen von längeren Bildschirmtexten bekanntlich ja viel unangenehmer (überstrahlung, 72 dpi Auflösung, etc.) als das Lesen von Printprodukten ist.

Und die selbst ausgedruckte Variante werte ich ähnlich wie white room als eine Art "Lose-Blatt-Sammlung". Ein "richtig" gebundenes und gestaltetes Buch (entsprechende Qualität vorausgesetzt) hat schon einen Mehrwert, es bietet für mich ein visuelles und haptisches "Erlebnis".

Und genauso sehe ich es auch mit meiner CD-Sammlung. Ich habe lieber "physische Originale" in meinem Regal stehen, als nur immaterielle mp3 auf meinem Rechner oder mp3-Player. :wink:
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Beitragvon frank93 » 14.05.2007 (9:35)

nihil hat geschrieben:gab es .. bei beatport kann man alle tracks auch als wav file ziehen

am rande, dazu: die neue alva noto gibt's als vinyl, cd und sd-card. auf der sd-card sind dann in der tat auch wav-files enthalten, zusammen mit dem artwork als pdf. find' ich weniger vom technischen als mehr vom "kulturellen" doch ganz interessant und konsequent, dieses ding.

gruß,
f.
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Beitragvon nihil » 14.05.2007 (9:47)

find ich gut
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