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Beitragvon Rattenjule » 22.08.2008 (14:18)

KaftKrammer hat geschrieben:
Alleine schon der Gedanke, sich durch den Verkauf von Musik zu finanzieren ist ein durchweg kapitalistischer. Sobald man Musik als Ware handelt unterwirft man sich und die Musik den Gesetzen des Marktes.

Die Digitalisierung gibt den Künstler wieder die Möglichkeit, Musik zu machen um der Musik willen, mit minimalem finanziellen Aufwand und ohne Zugeständnisse an irgendwelche Labels und den Musikmarkt.

Seh ich genau so :!:
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Beitragvon logic_system » 22.08.2008 (14:25)

also der eingangspost hatte was von "ach menno, jetzt fangen die hier auch schon an, sich an neuen modellen zu vergreifen".

denke mal an singles von anno dazumal, die waren auf 300 stk. limitiert und man muss irgendeinem arschloch geld in den rachen stopfen, um an die musik ranzukommen, will man auf dem legalen weg bleiben.

der künstler hat dabei keinerlei gewinnmöglichkeiten, das label auch nicht und - mp3 tauschbörsen nicht eingerechnet - würde dazu führen, dass die musik auf einen kundenkreis von 300 personen beschränkt bleibt, egal wie geil das ganze war. fehlt einem label das geld eine neue pressung zu finanzieren, würde die musik versanden oder "illegal" weitergereicht werden.

möchte man jetzt aber diese musik haben ist durch mp3 shops der "rechtsweg" oder eher der "legitime weg" hergestellt. label und künstler profitieren in kleinsummen und der musikhörer ist zufrieden mit (klanglich, für computer-verhältnisse) hochqualitativer musik direkt vom masterband und unterstützt auch nach jahren noch den musiker.

ergo sinnig. von "web releases" will ich gar nicht sprechen, finde aber auch diese schön und haben ihre berechtigung.

und bei so viel scheiße wie im industrial-sektor immer noch veröffentlicht werden kann, ist für mich auch kein grund gegeben, vom "tod der cd" zu sprechen.

wenn ich weltkriegsbilder o.ä. anschauen möchte, dann habe ich in der unibibliothek genug möglichkeiten, die fernab der typischen ergoogleten motive stehen und lieblose anneinanderreihungen von schlecht nachbearbeiteten fotos mit den immergleichen motiven brauche ich mir auch nicht geben, um mir dann einen tonträger wegen der aufmachung zu kaufen.
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Beitragvon sex machine » 22.08.2008 (14:50)

Kann mich einigen Vorrednern (bes. "nihil") nur anschliessen. Diese ganze Mp3-Geschichte ist Problem der Labels, nicht der Musiker. Welcher Underground-Act kann von seiner Musik leben? Fuer welchen war dieses ueberhaupt der Beweggrund, welche zu machen? Braucht der Untergrund ueberhaupt Labels? Ist es wirklich so verkehrt, wenn am Ende nur die uebrig bleiben, die erst gar nicht vorhaben, mit Musik Geld zu verdienen?

Warum sind die Originalauflagen der alten Klassiker so teuer? Haetten (z.B.) SPK von ihren ersten Singles damals (jeweils) 10.000 Stueck verkaufen koennen? Verdienen die (jetzt) etwas daran, wenn jemand`n Exemplar auf Ebay vertickt? Warum wird jetzt geheult?
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Beitragvon Eternal Soul » 22.08.2008 (17:03)

Ich persönlich finde es furchtbar. Ein Tritt in die Fresse für jeden, der auf Qualität setzt. Mal im Ernst, wer von Euch sitzt vor'm Rechner und hört die MP3s? Wenn ich Musik hören will, lege ich eine CD ein oder eine Platte auf und sitze entspannt auf dem Sofa und lausche der Musik über eine ordentliche Anlage. Die luftlosen MP3s klingen alle blöd, dass ist unumstritten...

Meinen Künstlern werde ich dergleichen auch nicht "unterjubeln" :!:
Diese machen sich Monate lang die Arbeit mit ihrem Material, da kann und will ich es nicht als schlechten rip im Netz hören müssen.

Zum Thema TESCO: für mich als Sammler ebenfalls ein Tritt in die Fresse.
Teuer gekauft und nun billig im Netz gewust ... was soll das?

just my 2 cents
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Beitragvon nihil » 22.08.2008 (17:07)

ich hab am rechner ne ordentliche anlage und höre am rechner musik, ich trinke heimlich dabei :lol:
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Beitragvon Vakna » 22.08.2008 (18:02)

naja, fatalistisch gesehen: Geld ist Geld, jeder will es und es macht glücklich und sorgenfrei

wer nur die Musik haben möchte, für den ist es eine Alternative - für den Sammler schlichtweg uninteressant - allerdings frage ich mich doch ehrlich, was für einen Sinn die meisten Industrialplatten haben ohne das "Drumherum"

ich höre am liebsten über meine Sennheiser-Köpfhörer Musik (selbst Whitehouse klingt da besser als über meine Anlage)

nur das Brummen am nächsten Morgen bleibt
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Beitragvon Deemee » 22.08.2008 (18:52)

ich finds echt erschreckend, wie viele hier sich ganz schnell mit diesem Downloadfluch arrangieren. Das ist, scheints, die neue Bequemlichkeit.

also der eingangspost hatte was von "ach menno, jetzt fangen die hier auch schon an, sich an neuen modellen zu vergreifen".


Schwachsinn. Der Eingangspost hatte was von: "Alles klar!. Diejenigen, die vor einiger Zeit noch lauthals dem sog. Mainstream u. der Massenware abschwörten, reihen sich nun still und einvernehmlich dort ein. Nach dem Motto: die leute werdens schon schlucken und blechen." Und siehe da, nach mehr als der Hälfte der Postings zu urteilen, scheint die Rechnung aufzugehen.

Um es kurz zu machen:

es gibt in meinen Augen nichts entwertenderes, fauleres und halbherziges, als Musik zum bezahlten Download anzubieten. Faul, weil die Labelbetreiber nun die Hacken auf den Tisch legen und nur ncoh kassieren, der Künstler aber dennoch die Mühe hat. Halbherzig, weil jeglicher Sinn für ästhetik flöten geht. (Die chic gestylte Website an dieser Stelle nicht eingerechnet). Von wegen Zeitgeist, es ist der Schiss um die bisher geflossene Kohle, die Faulheit, sich eine Alternative zu überlegen. Anstelle dessen wird der Weg gegangen, den alle mitmachen. Solange die Kuh Milch gibt, wird gemolken. Attraktivität einer Nische, Innovation einer Spartenmusik -> Pustekuchen. In meinen Augen sind solche Labels boykottwürdig.

Zum mp3 an sich:

es ist so hirnrissig, mühevoll hochwertige Klänge zu produzieren und sie anschließend wieder zu versauen. Die CD war da ein Kompromiss, der gerade noch hinnehmbar war. Halbwegs gutes Vinyl ebenfalls. Aber da entschädigt einen wenigstens ein fettes Artwork, paar hübsche Bilder, Texte, was zum anfassen. Das mp3 Format ist viell. aus prakt. Gründen was für den Unterwegsplayer. Maximal!! Das aber, was in Qualität, Dynamik etc. um Längen schlechter als CD u. Vinyl, in Reinkultur für Geld anzubieten, sorry, aber wer da mitgeht, der tut mir leid. Das kreide ich jetzt auch mal den beteiligten Künstlern an, die sich dafür hergeben. Eine Frechheit für jeden Musikliebhaber.

Und so Sprüche von wegen Halbwertzeit der CD, Archivierung usw., das ist ja wohl ein Witz, wenn das als Pro-Argument für mp3 Downloads herhalten soll.
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Beitragvon logic_system » 22.08.2008 (19:07)

es gibt in meinen Augen nichts entwertenderes, fauleres und halbherziges, als Musik zum bezahlten Download anzubieten. Faul, weil die Labelbetreiber nun die Hacken auf den Tisch legen und nur ncoh kassieren, der Künstler aber dennoch die Mühe hat.


du hast meinen post nicht ganz gelesen, da bin ich nämlich genau auf diesen vorwurf eingegangen.

und die faulheit sich eine alternative zu überlegen...erleuchte uns doch bitte mit einem progressiven sparten-marktmodell, dass trotz schwindenden kundeninteresses preisstabil und im falle von größeren unternehmen wie tesco selbsttragend bleibt.

was macht für dich denn die nische attraktiv? dass man sich einen drauf runterholen kann, weil man schneller als jemand anders eine single bestellt hat und die jetzt im wert steigt?!

es ist so hirnrissig, mühevoll hochwertige Klänge zu produzieren und sie anschließend wieder zu versauen.


lol.
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Beitragvon white room » 22.08.2008 (19:15)

@ deemee:

hast du eigentlich ein navi im auto?
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Beitragvon Deemee » 22.08.2008 (19:20)

erleuchte uns doch bitte mit einem progressiven sparten-marktmodell, dass trotz schwindenden kundeninteresses preisstabil und im falle von größeren unternehmen wie tesco selbsttragend bleibt.


Nö, ist nicht meine Aufgabe. Aber erleuchte mich doch, wie schwindendem Kundeninteresse durch wohlfeile Downloads abgeholfen werden könnte?!! Selbsttragende Unternehmen wie Tesco retten sich bestmmt nicht auf diesem Weg, das kann ich Dir hier schon mal versichern. Das Gegenteil wird mittelfristig der Fall sein. Aber das ist genau das, was ich schon zu Beginn versuchte zu sagen.
was macht für dich denn die nische attraktiv? dass man sich einen drauf runterholen kann, weil man schneller als jemand anders eine single bestellt hat und die jetzt im wert steigt?!


Weiss ja nicht, wie Du auf sowas kommst. Ich musste das in der Verg. eher weniger u. wenn dann hab ich bestimmt nicht meine Singles dazu benutzt :lol: Aber Deine Erfahrungswerte sind willkommen, Kamerad. Danke.
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Beitragvon Eternal Soul » 22.08.2008 (19:44)

white room hat geschrieben:@ deemee:

hast du eigentlich ein navi im auto?


Nein Andy, hat er nicht! ... Der Vergleich "hinkt" aber etwas ...
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Beitragvon white room » 22.08.2008 (19:54)

jaja, kennst ja meine ironische ader.


aber ich brings anderst auf den punkt: wenn ich meinen fast 10-jährigen und seine freunde so sehe, da wirds mir ganz schwindelig. sag denen mal, "baut doch mal was mit lego..." - da wirst du ausgelacht. für die, die da jetzt 8, 10, 12 jahre sind wird es zur normalität werden, musik zu laden. die werden mit einer ganz neuen generation von technik gross; sind umgeben von dvd, mp3, handy, pc, wii, internet usw. sag das mal zu nem 15-jährigen "hey, kauf dir doch ne platte von dem oder jenes". ich war mal im jugendahaus hier am ort, downloads machen die kids so, wir wir im moment noch CDs bei SK, Tesco, Cold Meat etc. ordern. das kannste nicht aufhalten, genausowenig wie düsenflugzeuge.
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Beitragvon Eternal Soul » 22.08.2008 (20:20)

^^ alles richtig.
Aber von denen, die sich immer als Verfechter der Undergroundculture gesehen haben, hätte ich das nicht erwartet. Jetzt werden die Fahnen ganz schnell in den Wind gedreht.
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Beitragvon Deemee » 22.08.2008 (20:23)

@ white room.

hier hast du freilich recht. aber bis es soweit ist, muss man ja nicht vorauseilenden "gehorsam" leisten, will sagen, solange es noch anders funzt, muss man sich das ja nicht vorschnell selbst kaputt machen.

also meiner ist 8 und weiß ganz gut mit lego, ebenso weiß er mit einer Lp umzugehen. d.h., man kann ja auch bissl bewusstsein anlegen. wenigstens versuchen. dass er in 5 jahren wahrscheinlich ohnehin hiphop saugt, ist wahrscheinl. nicht aufzuhalten. aber das ist doch auch was anderes: 8-12 jährge sind ja auch nicht gerade tescos zielgruppe. noch kauf ich selbst gern eine LP o. CD, oder stell als künstler halt eine her. davon geh ich z. Zt. nach wie vor noch aus.

lego ist übri. gutes stichwort: was haben die angefangen, mit dem ganzen exoforce und technikkram. am ende kehrt das bauende kind zum klassiker zurück. selbst zur genüge die erfahrung gemacht. d.h. mögl.weis ist auch die bewährte variante tonträger doch zu etwas gut.
Zuletzt geändert von Deemee am 22.08.2008 (20:25), insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon white room » 22.08.2008 (20:23)

Eternal Soul hat geschrieben:. Jetzt werden die Fahnen ganz schnell in den Wind gedreht.


vielleicht aber auch besser, als dichtmachen?!

wobei ich es nochmal betone; ich kann mich mit MPs ebensoweing anfreunden wie einige andere. dazu bin ich viel zu analog...
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