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BeitragVerfasst: 24.08.2008 (10:13)
von Goat93
Ich geb dir schon recht, allerdings ist mein bezugspunkt ein anderer.
Wenn man sich klar macht, das man sowieso nur einen kleinen
Hörerkreis hat, der daran wirklich interessiert ist, was man macht,
dann sollte man auch zusehen das man darauf aufbaut.

Ein Teil war eben dieses (eigentlich dämliche) Limitieren und
Sondereditionen machen für viel geld. Der Positive Aspekt war
dabei, die Konsumenten hatten das Gefühl, etwas besonderes
in den Händen zu halten. Die Verpackung sprach immerhin von
einigen Mühen der Gestaltung und Herstellung (besonders
selbstgemachte Sachen). Hier schließt sich dann auch wieder
der Kreis von Verkäufer und Käufer. Der Verkäufer bekommt
etwas mehr Geld, da kleine Auflage (meist wird man ja eh nicht
mehr los, wenn man ehrlich ist), der Kunde bekommt eine
schnuckelige Sache, die sowieso kaum jemanden interessiert,
die aber etwas besonderes für einen selber ist.

In meinen Augen ging das verloren, wie die Labels zu CDR und
zu liebloser Standartverpackung griffen und trotzdem den höheren
Preis verlangten. Die MP3 Verkäufe machen das in dem Sinne
dann noch schlimmer, denn man ziehl direkt darauf ab, rein für
die Musik ohne weitere Mühe seine Kohle reinzubekommen. Das
Gefühl, etwas besonderes gekauft zu haben geht dabei verloren
und das Gefühl einer kleinen Familiären Szene ebenso, man
bekommt eben suggestiert, das diese Musik dann Massenware
wie jede X-beliebige andere Massenware ist.
Das Resultat ist dann auch, das man es wie Massenware behandelt
und nicht wie das kleine Besondere, was es vorher für einen
selbst war.

Ich schau jetzt auch eher zu, das ich die ganzen Standart Aufmache
Sachen günstig bekomm, statt die sofort zu kaufen, denn die
Sachen werden sowieso x-mal neu aufgelegt und die Aufmache ist
08/15, der reiz is verloren. Die Musik ist auch kein Muß mehr, dafür
gibt es schon genügend andere Projekte, die man ebenso hören kann.
Und dank myspace, lastfm, youtube kann man sowieso das meiste
umsonst anhören...

Ich seh es einfach so, entweder man will etwas vermitteln mit seinen
Veröffentlichungen, dann gehört da eben auch was besonderes
dazu oder man begnügt sich als datei zwischen Tausenden anderen
mp3's rumzuliegen und die Fun Begeisterung der Leute nur zu
befriedigen...

Ich bin ehrlich gesagt für ersteres...

BeitragVerfasst: 24.08.2008 (15:24)
von logic_system
naja, vielleicht will man sich ja auch als "erz-subversiver-avantgarde-masturbator" nicht damit zufrieden geben, dass die vermeintlichen gesamtkonzepte (die in 70% der fälle keine sind) am ende doch einfach nur musik sind, die entweder gefällt oder nicht.

zwar ist man dann nicht mehr so underground und trve wie der rest der helden, aber mir ist das wurscht.

der fehler, den die industrial-szene überhaupt gemacht hat, ist dass es eine szene geworden ist. provokation etc. = nada, nur noch wer den dickeren gore-pimmel auf den tisch knallt. denn das gewisse "etwas" erwartet der durchschnittliche klient sowieso.
ergo gehts trotz der dogmatisierung der ganzen strukturen auch nur wieder um musik.

es ist vielleicht marktwirtschaftlich schön, wenn man sich in form einer "subkultur" (ich hasse diese leere worthülse) seines kundenstammes sehr sicher sein kann, aber das gräbt neuen entwicklungen das wasser ab.

würde man sich nicht nur auf diese szene verlassen und künstler nicht nach dem kriterium "szene-kompatibler-krach" bewerten und signen, dann wäre auch für mich wieder ein größerer kaufanreiz da.

zum thema mp3: wer nicht mit der zeit geht, muss halt mit der zeit gehen.

BeitragVerfasst: 24.08.2008 (18:43)
von Goat93
Das es Schlußendlich nur Musik ist, liegt eben an dem äußeren, was
man daraus macht.
Aber nur Musik verliert sich in der Masse der vorhandenen Musikalischen
Landschaft.

In einem Sinne hast du allerdings recht, es ist egal, ob da
Tesco oder Rumpelpups draufsteht, solange einem der Inhalt
gefällt...Nur wieso sollt einen die Subkultur die Entwicklung
abgraben, ich seh keine Schilder was du machen darsft und
was nicht, schlußendlich kommt es auf einen selbst an was man
eigentlich will.

BeitragVerfasst: 24.08.2008 (21:56)
von And242
So ist es. Komme gerade von einem schönen, elektronischen Festival und wollte mir eigentlich eine CD mitnehmen.
Die Tatsache, dass sie für eine CDr 10 Euro haben wollten, hat mich von dem Kauf abgehalten. Für eine richtige CD hätte ich allerdings 15 Euro bezahlt.

Fakt ist, mir geht es jetzt nicht schlecht und dem Verkäufer ebenfalls nicht.
Durch Entscheidigungen mündiger Hörer wird sich die Welt nicht ändern. Die neuen Medien sind nunmal da und es wird Abnehmer geben.

Schön ist es natürlich, wenn man in Zukunft weiterhin die Wahl hat. Für mich wird mp3 allerdings keine Alternative zu einem Original-Tonträger sein.

BeitragVerfasst: 29.08.2008 (10:26)
von a.nienie
mir sagen mp3s als "tonträgerersatz" auch nicht zu,
dazu bin ich zu sehr fetishist oder limitierungsmastubator (wie war das?).

viel interessanter wird aber,
wie bringe ich den nachwachsenden humanrohstoffen bei,
dass mp3s nicht umsonst im netz wachsen
(was ja im moment gängige praxis ist),
sondern käuflich erworben werden müßen/sollen.

<-- ich meine, wer ist den die anvisierte käuferschicht?
sammler kaufen die "handfesten" tonträger,
alle anderen saugens per filesharing,
oder verwechsel ich da was?

BeitragVerfasst: 29.08.2008 (10:36)
von YelworC
Ich stelle mir gerade einen Tescostand auf einem Konzert mit einem Server und riesigem USB-Hub vor, über den man bequem die neuesten Alben gegen Geld auf seinen USB-Stick herunterladen kann. Uiuiuiui.

BeitragVerfasst: 29.08.2008 (10:40)
von a.nienie
da kann man dann mit seinem eisernen kreuz usb-stick prahlen!

BeitragVerfasst: 29.08.2008 (13:02)
von Paradroid
KaftKrammer hat geschrieben:Bei 200 Exemplaren kostet doch allein schon das Glasmaster umgerechnet einen Euro pro Stück. Und trotzdem halte ich hier eine CD mit guter Musik und einer Auflage von 100! Stück in der Hand - im Digipack mit ordentlichem Artwork!


Normalerweise fangen die Preßwerke aber erst bei einer Auflage von 300 Stück an zu arbeiten. Bei Digipacks ist die Mindestauflagenhöhe normalerweise 1000 Stück. Daher sehr fraglich, was Du da für ein Teil in den Händen hälst. Wohlmöglich wurde das ganze total undergroundig vom reichen Vati finanziert... ;)

BeitragVerfasst: 29.08.2008 (17:22)
von KaftKrammer
Paradroid hat geschrieben:Normalerweise fangen die Preßwerke aber erst bei einer Auflage von 300 Stück an zu arbeiten. Bei Digipacks ist die Mindestauflagenhöhe normalerweise 1000 Stück. Daher sehr fraglich, was Du da für ein Teil in den Händen hälst. Wohlmöglich wurde das ganze total undergroundig vom reichen Vati finanziert... ;)


Was ist heutzutage schon noch normal? ;)
Als Mindestserie habe ich in Presswerk-Angeboten auch schon 200 gefunden und Digipacks kriegt man ohne weiteres ab 500 (das niedrigste war da iirc 300). Wie die das mit der 100er Auflage gemacht haben würde mich aber sehr interessieren.

BeitragVerfasst: 29.08.2008 (17:35)
von white room
KaftKrammer hat geschrieben:Wie die das mit der 100er Auflage gemacht haben würde mich aber sehr interessieren.



einfach ein bisschen mehr drauflegen im einkauf... und suchen gehen natürlich

BeitragVerfasst: 29.08.2008 (18:05)
von And242
300 machen und 200 wegwerfen

BeitragVerfasst: 29.08.2008 (18:28)
von Goat93
wieso wegwerfen?

Nummerierung von vorn anfangen oder einfach freilassen, wird doch bei
LP's zu gern gemacht. Oder als Promos durchschleusen :lol:

BeitragVerfasst: 30.08.2008 (17:40)
von Verwesender
nihil hat geschrieben:szenemusik braucht meiner meinung aber nicht zwingend labels, logischerweise werden mit den möglichkeiten die digitale distribution erlaubt auch viel unnütze combos nach oben gespült, kann man nichts machen dagegen, man muss eben dann sein auswahlverfahren optimieren...
bei tonträgern ist man ja auch nicht vor unnützen veröffentlichungen geschützt. vielleicht kann mir mal jemand erklären vom artwork abgesehen was eine cd veröffentlichung zum niveau eines musikstücks oder albums beiträgt


Eine gute Anlage zum abspielen der Musik. :doh:


Bei ausverkauften Scheiben wie von OC ist das Ganze sinnvoller als beim Rest. Jedoch hilft es nicht viel wenn die Anlage zu alt für CDrs ist. :?


Wobei generell gilt CDrs -> HOCHOFEN aber sowas von!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

BeitragVerfasst: 02.09.2008 (8:40)
von haiwire
ich habe mir so ca 1500 cds,lps usw gekauft, jedoch werde ich mir nie im leben einen download track kaeuflich erwerben. wenns in zukunft nur noch so laeuft, kaufe ich mir halt nix neues mehr, gibt schlimmeres. durch den ganzen mp3 kram wird musik beliebig, da fuer mich verpackung und covergestaltung ein nicht unerhebliches identifikationsmerkmal sind. bisher habe ich sammler von (kostenlosen) mp3s als datenjunkies kennengelernt, denen es einfach nur um quantitaet ging, vllt aendert sich das ja wenn man ordentlich kohle dafuer hinlegt. naja, muss ja nicht alles mitmachen.

BeitragVerfasst: 02.09.2008 (10:14)
von And242
Bei 1500 CDs LPs usw. hat man genug Abwechslung und ist nicht unbedingt auf neues Material angewiesen. Ich schaue der Zukunft ebenfalls positiv entgegen.