Glücklicherweise fing das Konzert wesentlich später an als gedacht, sodaß ich auch nach 45-minütiger Verspätung, verursacht durch Myriaden von kleinsten Einbahnstraßen nebst gänzlich fehlenden Parkmöglichkeiten in den Genuß des gesamten Konzertes gelangen konnte.
Die Besucher waren eine Mischung aus Fachpublikum, die wußten, was sie erwarten sollte und dem "Stammpublikum" des Klubs, die das Ganze recht positiv aufnahmen und vielleicht auch froh waren, am Wochenende mal eine "Droge" der anderen Art zu bekommen.
Der erste Auftritt war Culpis in Dreimannbesetzung vorbehalten. 1 Saxophonist, 1 E-Gitarrenspieler (auf dem Tisch liegendes Instrument mit einer Eisenkette bespielt) und ein etwas freier agierender Effektkünstler (Effektgeräte, Quetschkommode und Metallstangen/-scheibchen.
Geboten wurde eine ca. 30-minütige durchgehende Lärmfläche. Während die 1.Hälfte recht konstant daherkam, gab es dann etwas mehr Variationen, sodaß der geübte Noisehörer sich seine eigenen Melodien in die Lärmwand hineinprojizieren konnte.
Der Auftritt hat mich sehr begeistert.
Nach einer kurzen Pause ging es mit dem Soloprojekt MSBR weiter. Kleine technische Probleme waren schnell überwunden und anschließend wurde dem Begriff "Japanoise Of Death" Leben eingehaucht. Koji Tano drehte an seinen Schaltern und Reglern, daß es nur so fiepte und brummte in einer Lautstärke, die einigen Besuchern die Hände Richtung Ohrmuscheln schnellen ließ.
Mir persönlich haben Culpis etwas besser gefallen, da bei MSBR permanente fiese und unerwartete Soundwendungen dabei waren. Aber seit wann versucht Noise auch harmonisch zu sein?
Alles in allem: Heftigster Noise, günstige Preise (Getränke und Eintritt) und nette Gesprächspartner.
