Noishanghai 14 - Lautes in China

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Noishanghai 14 - Lautes in China

Beitragvon Fleischfresse » 29.04.2008 (5:52)

Am Sonntagnachmittag des 27. Aprils sollte es mal wieder soweit sein. Junky und Xo luden zum nunmehr 14. Noishanghai in die Live Bar. Die Uhrzeit war mit 2.30pm mal wieder voellig unangemessen, vor allem wenn man am Vortag ein wenig die deutsche Gastronomie in der 16 Mio. Metropole unterstuetzte. Leicht lediert machten wir uns auf den Weg die ca. 8 km durch die Stadt zu kaempfen. Nach 1,5 Stunden (!) waren wir dann auch schon in der nicht ganz so feinen Gegend der Live Bar angelangt. Die offen stehende Tuer (wozu auf Nachbarn Ruecksicht nehmen) verkuendete bereits die ersten Sound-Check Klaenge und der ein oder andere Auslaender luemmelte im Eingangsbereich rum. Aufgrund der bereits besuchten Veranstaltungen kennt man sich bereits, so wurde nach kurzem Haende schuetteln Platz genommen. Relativ puenktlich fuer China ging es dann auch schon nach 30 minuetiger Verspaetung los.
Act 1: Xo Cheng
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Seinerseits der ruhige Part von Torturing Nurse platzierte sich solo samt Notebook auf der Buehne. Von einer vorangegangenen Performance erwartete ich sehr viel, denn damals lieferte er eine fantastische Ambient/Drone Mischung ab, doch heute leider nicht. Lediglich an ein paar aneinander gereihte Noise Passagen und entstellte Voacals gab er zum Besten und konnte mich so leider dieses Mal nicht ueberzeugen.
Act 2: Green Mist (UK)
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In einem kurzen Gespraech vor der Performance konnte ich in Erfahrung bringen das der junge Mann aus England stammt und sich auf lediglich mit alten Walkmans erzeugten Harsh Noise konzentriert. Schon mal interessantes Konzept wie ich finde. Recht unspaktakulaer wurden dementsprechend 4 bis 5 Walkmen und ein Mikro vor der Buehne aufbereitet, mit denen es dann losging. Wirklich beeindruckend was der junge Mann dort herausgeholt hat. Die Geraete waren aufgeschraubt und machten auf mich den Eindruck, als sei ein wenig daran geloetet worden.
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Jedenfalls gab es eine tolle Mischung aus verzerrten Vocals und Elektronik Geschrammel. Hat Spass gemacht fuer ca. 20 Minuten.
Act 3: Torturing Nurse
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Gaenzlich ohne Instrumente kam das Set Up dieses Mal aus. Dafuer gab es wieder einen weiblichen, sehr charmanten Part in der Mitte, die das ganze noch ein wenig durch markerschuetterndes Kreischen unterstuetzte. Da zeigte sich wieder wer das Sagen hat in der Live Bar. Ca. 30 Minuten holten Junky und Xo mit Hilfe ihrer Gespielin alles aus den Pulten (und einem alten Plattenspieler) raus was ging. Als Junky sich dann noch mit einem anderen vermutlich italienischen Teilnehmer auf dem Boden rumkabbelte erreichte es seinen Hoehepunkt. Fuer mich eine der einfachsten aber auch besten Performances die ich bisher von TN gesehen habe.
Act 4: Der bekannte postindustrille Trompeter
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Dann kam was ganz anderes. Schon im vorfeld sind mir 3 auslaendische Gestalten aufgefallen die nicht ganz ins Bild passten. Tatsaechlich handelte es sich um den oben erwaehnten Act der sich mir als Flavio vorstellte. Ueberaus sympathisch baute dieser mit seinem nicht weniger netten Kollegen (Entschuldigung, aber der Name ist mir nicht bekannt [war es „CrisEx“....]) ihre vielversprechenden Geraetschaften auf. Nach dem start baute sich Klangwand auf Klangwand auf. Wobei der DBPIT das Ganze mit interessanten Utensilien wie Elektrotrompete, leerer PET Flaschen Drum oder einer Tissue Box abrundete, sorgte der Kollege fuer die elektrische Collage. Der Gesamteindruck war Klasse, der Meinung waren auch andere, so dass nach einer lautstarken Aufforderung seitens der Clubeigners noch eine Zugabe gegeben wurde.
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Tja, das wars dann. Aufgrund des flauen Gefuehls im Magen und dem Druck im Kopf haben wir uns den itlaienischen Power-Electronics Kollegen „Fecalove“ schenken muessen, denn der Allgemeinzustand unserer Koerper liess wirklich zu wuenschen uebrig. Am Eingang gab es noch nette CDs als Mitbringsel aus Europa, so wurde fix noch ein Sampler mit Flutwacht, Keuzer und Co., eine Mourmansk CD und eine DBPIT/“Feine Trinkers bei Pinkels daheim“ Split mitgenommen. Wann bekommt man sowas schon mal hier... Leider war die Frequentierung wieder einmal mehr als mau. Gerade einmal 20 Personen inkl. Kuenstler hatten sich eingefunden. Naja, es passt aber auch wirkjlich nicht in diese Stadt, umso mehr beeindrucken mich die chinesischen Acts - alles voran TN – bei jedem Konzert. Der naechste Flyer for Noishanghai 15 ist schon gedruckt, dieses Mal mit „Winter in Osaka“ (USA) u.v.a.

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