Jemand Erfahrung mit Tascam Konsolen?

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Jemand Erfahrung mit Tascam Konsolen?

Beitragvon Schnurres » 04.05.2009 (17:42)

Wie Thema schon sagt.

Mir gehts v.a. um die ältere 500 er Serie, Tascam MP 520 etc. Alles schön analog. Keine Ahnung, wie sie klingen/arbeiten etc. Aber die Gebrauchtpreise sind derzeit recht annehmbar.

520 hat den Nachteil, dass alle unsymm. Kanäle über Cinch ausgegeben werden. Aber eben bissl älterer Standard halt, könnte man mit leben.

Hat jemand Erfahrungen 1st hand, oder kennt jemand, der jemanden kennt usw., ?? Alles willkommen. Bzw. Alternativvorschläge?

Vielen Dank i. Vorraus.
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Beitragvon Paradroid » 04.05.2009 (17:58)

Ich habe einige Zeit die M-2516 gehabt, aber dann verkauft, weil ich kein Recording-Pult mehr benötigt hab.

Ich war aber immer äußerst zufrieden damit!
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Beitragvon Schnurres » 04.05.2009 (18:12)

Danke.

Vorteile, die sich schon herausfinden ließen:

MP 520: gute Verarb., nette Optik (klass. VU-Zeiger, statt Meterbridge), vollparamet. EQs, externes Netzteil 19"

Nachteil: eben diese Cinchoutputs, nur 2 AUXWEGE, soweit ich weiß
nur 3 Band EQ


Weiß aber eben nicht, wies überhaupt klingt etc. Brauchs eher f. Einbindung in Mixdowns. Genug Outboard, DAWs u. Wandler etc. alles vorhanden. Das Ding wäre eben eine gute "klangl." Ergänzung, wenn es das ist, was ich mir denke.
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Beitragvon Paradroid » 04.05.2009 (18:16)

ja, zu "deinem" modell kann ich jetzt nichts weiter sagen. Die Tonqualität meines Mixers war jedenfalls sehr gut und ich denke daß Tascam allgemein in dem Bereich eine gute Wahl ist.

Wenn natürlich die Ausstattung nicht reicht, muß wohl etwas größeres oder anderes her... ;)
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Beitragvon white room » 04.05.2009 (18:19)

meintest du m 520?
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Beitragvon Schnurres » 04.05.2009 (18:27)

meintest du m 520?


ja, m 520. hab mich evtl. irgendwo vorhin vertippt.
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Beitragvon chikan » 04.05.2009 (19:08)

Ich hab ein kleines Tascam (MM1) hier und hab auch ab und zu mal ein paar Eindrücke von einem der größeren Tascam Pulte (ich glaub das ist ein 2600er) bekommen. Die sind schon gut. Relativ neutral im Sound. Heißt die klingt allerdings auch nicht besonders eigen wenn man mal den Gain zB. hochzieht und die EQs fand ich auch eher sauber aber vielleicht ein wenig zu dezent. Es gibt sicher Pulte mit mehr Charakter, aber man kann darauf wirklich sehr präzise mischen.
Was weiß denn ich, ich guck doch auch nur zu!

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Beitragvon doombient » 06.05.2009 (13:17)

Mein Onkel hatte vor zwanzig Jahren mal das M-520 im seinem Studio, und ich habe meine beiden ersten Cassetten auf dem Teil produziert. Damals war ich von diesem Pult sehr beeindruckt, heute relativiert sich meine Sicht der Dinge:

Das M-520 klingt gut, aber nicht umwerfend *charaktervoll*, und ist sehr solide aufgebaut, aber mittlerweile über 20 Jahre alt. Je nachdem, wer das Pult in welcher Umgebung mit welcher Sorgfalt behandelt hat, kann es diese Zeit gut überstanden haben oder eine völlige Baustelle sein. Letzteres könnte sich als Problem erweisen, da in alten Tascam-Konsolen Bauteile stecken, die nur für Tascam verwendet wurden und mittlerweile nicht oder nur schwer zu bekommen sind. Das gilt v. a. für Schalter und Potis, aber auch für speziellere ICs. Die Hardware ist durch die Bank sehr solide (Alps-Fader, solide Stahlblech-Oberfläche etc.).

Für seine Größe und sein Gewicht ist das M-520 äußerst sperrig und unflexibel (z. B. zu wenige Auxwege und -returns, für meine Bedürfnisse); das Routing innerhalb des Pultes ist gewöhnungsbedürftig und führt nicht unbedingt an das Ziel, wo man gerne hinmöchte, zumindest nicht über Umwege. Die Cinch-Anschlüsse sind mechanisch sicherlich besser als Klinkenbuchsen, aber erfordern erstmal eine ganze Reihe an Spezialkabeln. Wenn Du ein Pult brauchst, das solide ist, ist das M-520 okay, aber keine Offenbarung -- die Soundtracs MEGAS oder LOGIC waren da m. E. wesentlich vielseitiger und klangen auch nicht schlechter. Es ist sicher prima, um Signale zu bündeln und in die Audiokarte Deines Rechners einzuspielen, aber für größere Mixdowns würde ich es eher nicht heranziehen, dafür ist es für mein Empfinden zu unflexibel.

Wenn Du ein M-Serie Pult kaufen willst und für Dich Platz kein Thema ist, schau Dich nach dem M-600 oder dem M-700 um. Das sind ausgewachsene, amtliche Studiopulte. Die späteren Geräte aus der M-Serie (also das 2600, 3500 und 3700) sind ebenfalls okay, neigen aber dazu, mit zunehmendem Alter immer mehr Anfälligkeiten an den Tag zu legen (davor hat mich mein damaliger Techniker immer gewarnt). Daher solltest Du sicherstellen, daß das Ding *einwandfrei* funktioniert -- v. a. MIDI-Automation und Speicherung --, sonst hast Du eine endlose, teure Baustelle im Studio. Nichts ist kontraproduktiver als ein Mischpult, das nicht mischt.

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Beitragvon Schnurres » 07.05.2009 (8:32)

Danke f. die ganzen Tips, v.a. die letztere ausführliche.

Mit dem Alter hast Du sicherlich recht. Auch mit der Flexibilität. Die wenigen Aux habe ich ja schon bemängelt. Die Cinch-Ins/Outs finde ich auch nicht so dolle, egal ob mechan. robuster als 1/4.
Mir gings v.a. um eine klanglich gute bzw. bessere Hardwareeinbindung u. analoges Mixdown. Ich kam auf die Tascam-Idee auch nur, weils des grad bei e-strand gibt/gab. Und mir gefielen die Vollpara-EQs + die Meterbridge, nicht solche Peak-Dioden und Summenmeter, was m.E. in derlei Preisklassen leider nur noch zu oft verbaut wird. Und für eine richtig fette Konsole hab ich die Kohle net (und brauch ich auch nicht wirkl.) Auch diese Bretter mit eingebauten Effekten brauche ich nicht.

Gibt noch das SOUNDCRAFT Spirit 8 (nicht das M8, nicht Folio, nicht EFX usw.).
Wird nicht mehr hergestelllt. Kennt das jemand???


Apropos TASCAM: was f. Nostalgiker. hab hier noch ein Tascam "Portastudio" MkII 8 Spur-Kassettenrekorder, incl. 4Band EQ + 2 Aux Send/ret pro Kanal, 2 x Mic/48V Phantom, 6 x 1/4 Ins + Inserts + Monitorabhöre, Display, Dolby !! usf. usw.) gefunden. Eigentl. Top-Zustand. Jemand Interesse???? ... :D :
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Beitragvon doombient » 07.05.2009 (11:35)

Das Spirit 8 war, glaube ich, die Studioversion des Spirit Live und kam irgendwann Anfang der 90er auf den Markt. Hatte 16, 24 oder 32 Eingänge und acht Subgruppen, sechs Auxwege und sonst nichts Aufsehenerregendes (keine Meterbridge, sondern nur ein paar LED-Ketten, Eingänge nicht rückseitig, sondern in einer Ebene mit den Reglern etc.).

Ich hätte vor geraumer Zeit mal eines in meiner Nachbarschaft kaufen können, ist aber ein Mordstrumm, und natürlich waren auch zwei Kanalzüge platt, die hätten erstmal repariert werden müssen. Mein Techniker (der u. a. für ADT in Gladbeck und diverse große Studios im Rhein-/Ruhrgebiet arbeitet) warnte mich davor und meinte, klanglich und technisch wäre das nicht den Aufwand wert. Ich sollte mich besser nach einem Soundcraft Ghost umschauen, wie er meinte.

Das Einzige, was mich persönlich für das Spirit einnimmt, ist die Tatsache, daß der von mir hochverehrte Robert Rich bis zur Jahrtausendwende mit einem Spirit im Studio arbeitete, bevor er auf Digitalpulte und DAWs umstieg. Seine Produktionen bis 1999 klingen nun auch nicht schlecht.

Es gab vor einiger Zeit noch ein schönes Pult von Soundtracs, das bei Thomann für kleines Geld rausgehauen wurde (Topaz 8, glaube ich). Das war zwar ein Chinateil, klingt aber wohl sehr anständig. Ein Kollege von mir hat es und ist recht zufrieden damit. Ein anderer Kollege steht sehr auf das Allen & Heath GL-4400, das auf mich auch einen sehr guten Eindruck macht.

Wie gesagt: Ein altes Mischpult kann günstig in der Anschaffung, aber *sehr* teuer im Unterhalt bzw. der Instandsetzung sein. Das würde ich mir persönlich wahrscheinlich nur dann antun, wenn es sich um ein MCI-, Amek-/Neve-, Siemens C4- oder API-Pult handeln würde :).

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Beitragvon white room » 07.05.2009 (11:46)

vielleicht würden ein paar hinweise auf deine pläne weiterhelfen:

- wieviel willst du ausgeben?

- was willst du damit aufnehmen? komplette tracks oder eher als mischer für vocals und als analoger mixer für PC-Recording?

- welches equipment verwendest du sonst so?

ich würde dir auch gerne ein paar tipps geben, weiss aber nicht so, wo ich ansetzen soll. bin nur ein bisschen verwundert, weil du die messlatte sehr hoch legst, was das mischpult angeht (was aber auch gut ist!).
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Beitragvon Schnurres » 07.05.2009 (20:11)

Hi, danke nochmals-

Spirit 8: Also, wie Du es nimmst, ob LED oder sonstwas, jedenfalls pro Kanal ist ein richtiger Pegel sichtbar kontrollierbar, was leider nicht (mehr) Standard ist in der Preisklasse, aber sehr sinnvoll.
Eingänge liegen oberseitig hinter der rechtwinkligen "Meter"-bridge. In meinen Augen praktischer, als jedesmal dahinterkriechen zu müssen, wenns was zu stecken gibt. Auch die Routings sind offenbar wesentl. umfangreicher mögl. als bei der Tascam. Die techn. Details sind mir schon bewusst. Mir gehts wie zuvor eher um den Klang. Hatte noch nie eins in Benutzung.

ausgeben: kommt drauf an. 600-800 können es locker sein. Wenn Gebrauchtware (vorr. freilich, sie ist intakt), dann kann man dafür ja schon gute Sachen bekommen. Irgendwelche kratzigen Fader oder fehlende Kanäle, kaputte Lötstellen etc, auf sowas hab ich auch keinen Bock. So ein Riesenbastler bin ich dann a ned.

Was ich damit machen will? Aufnehmen eher nicht, sondern aus DAW raus -> analoge (darum die Klangfrage) (Teil)Mixdowns, Outboard bequem einschleifen, summieren etc.

war bisher eher überzeugter "nativ" user = direkte Aufnahmewege via hochwertige Channelstrips o. Pre-amps. War bisher auch ok, da ich keine großen Combos aufzunehmen brauchte.
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Beitragvon chikan » 07.05.2009 (20:49)

also wenn es um den Klang geht:

mein gutes altes D+R hat mit Sicherheit den besten Klang eines Pultes den ich kenne. Habe die Serie 1000 mit ein paar Erweiterungen hier. Eigentlich schon sehr klapprig, aber der Klang ist einfach so eigen, daß ich mich nicht davon trennen kann.
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Beitragvon white room » 07.05.2009 (23:17)

also 600-800 euro - für eines der von dir favorisierten pulte - das wird ganz schön mager.

wieviel kanäle wirst du denn benutzen? meinst du nicht, es ist etwas überdimensioniert, ein grosses pult für deine zwecke zu benutzen?

wenn du das evtl. anderst regelst; also mit der meterbridge:

nimm ein hochwertiges, kleines pult mit wasweissich - 8 kanälen und häng dir ne gute pegel-ketter davor, um optimal aussteuern zu können.

wäre das evtl. auch ne idee?

so für 600-800 euro fällt mir sonst nicht so viel ein mit meterbridge, wenns denn kein mackie sein darf (und sicher auch kein behrie)...
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Beitragvon Schnurres » 08.05.2009 (8:27)

Naja, wie gesagt, die Spirit 8 /16 Kanäle) gibts für ca. diesen Preis auch gebraucht, was eine Option ist, wenn alles damit funzt. Die Tascam gabs auch in der Preis-Liga, sogar generalüberholt.

Kanalanzahl komt freilich drauf an. Mindestens 10-12 raus-rein solltens sein. Wenn mit Subgruppen, kann man auch "sparen", aber bissl originelles Routing usw. muss ja auch noch sein.

Muss mal doof fragen, weil ich da nun doch weniger Ahnung hab :gibts derlei "Pegelketten" optional bzw. als ergänzende Bauteile, die dann auch zum jeweiligen Typ passen??!

Mackie wär ok, wobei mir manche Formate irgendwie nicht so taugen -> VLZ o. Onyx Serie, (mehr lang als breit), u. wie gesagt, interne Effekte sind zwar praktisch, meinetwegen f. Live-Mische, aber ich brauch die ned. zahlst immer mit -> z.B. CFX 16. das CFX 12 ist mir bissl zu klein (2 Aux). Und die Fire-Wire Optionen brauch ich auch nicht.

Die Behringer sind zwar auf den ersten Blick immer wieder verlockend (Preis und Größe), aber danke, lieber nicht. :lol:

Auch Phonic macht da eine ganz interessante Figur.

ich hatte mal ein schönes kleines uraltes Yamaha. Nur 8 Channel und nur 2 Band EQ, aber Klang & Headroom super. Leider aufm Müll gelandet bei einer Ausmistung. jetzt ärger ich mich.
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