Rat zu Monitor und Mixer gesucht

[UNN]

Die Damen, die Herren,

ich möchte mir in naher Zukunft etwas Technik besorgen, doch fehlt mir das geeignete Hintergrundwissen und die Erfahrung um zu wissen was ich will.
Als Blinse auf dem Gebiet der Technik/Klangtheorie sollen mir ein paar Monitore und ein Mischer ins Haus kommen die sich mit meiner Zahlungsfähigkeit vertragen. Bis 150 Euro würde ich für Monitore und maximal 100 Euro für einen Mixer geben.
Ich habe auch schon geforscht und interessiere mich für die "ALESIS MONITOR ONE II PASSIV" zum hören und das "Behringer UB 1204-Pro EURORACK MSD" zum regeln.

Nun mein Anliegen:
Sollte ich davon lassen, da es eher Schrott ist, schnell Schrott wird, zu gut für meine Dorfjugendlieder ist, oder weil es bessere Alternativen gibt im selben Kostensektor?


http://www.thomann.de/de/alesis_monitor_one_ii.htm

http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/PA/M ... 001692-000

Grüße

[decypher]

Die von Dir vorgeschlagenen Boxen sind passiv. Das heißt, Du brauchst außerdem eine Endstufe, um die Signale zu verstärken. Wenn Du diese Lautsprecher direkt mit dem Mischpult verbindest, wird nichts ankommen.

Als Alternative bieten sich Aktivboxen an. Bei denen ist die Endstufe jeweils eingebaut. Von den Möglichkeiten, die sich in der Nähe des von Dir anvisierten Preissegments befinden mag ich die Yamaha HS80M. Im Allgemeinen sind die bereits für unter 250 EUR pro Stück(!) zu haben. Sie klingen gut und ausgewogen, sind in vielen Studios zu finden und als Weiterentwicklung der NS10 schon lange am Markt. Es gibt auch einen kleinen Bruder dazu, den HS50M. Da kostet das Stück bloß 150 EUR. Wie die sich anhören, kann ich allerdings nicht sagen. Ein Freund von mir hat die und ist zufrieden. Möglicherweise muss man da aber über einen zusätzlichen Subwoofer nachdenken. Aber das weiß ich nicht.

Zum Mischpult kann ich auch nichts sagen. Außer eine Patchbay besitze ich auch kein Produkt aus dem Hause Behringer. Nur ein Wort zum Umstand, dass dieser Hersteller oft angefeindet und als Billigschrott bezeichnet wird. Ich habe das Gefühl, dass viele Leute in diversen Internetforen ihr schlechtes Urteil nach dem Motto "Was wenig kostet taugt nichts..." nur voneinander abschreiben. Ich habe einige Freunde, die zum ernsthaften Produzieren ihrer Musik auch Mischpulte oder Effektgeräte von Behringer einsetzen. Wenn ich die nach ihrer Erfahrung damit freage, sind sie bisher immer zufrieden gewesen. Sicherlich hängt diese Einschätzung vom jeweiligen Produkt und nicht zuletzt auch vom Ziel, welches man damit verfolgt ab. Das ist Geschmackssache. Aber wahrscheinlich bekommt man in dieser Preisklasse von Behringer relativ solide Sachen. Zumindest besser als diverse seltsame Sachen aus dem Conrad-Elektronikmarkt soll es schon sein. Letzten Endes hilft trotz allem immer das direkte Antesten im Geschäft und eine Beratung von qualifizierten Händlern.

Im Übrigen helfen immer auch ernstzunehmende und vor allem unabhängige Testplattformen wie http://www.amazona.de/ bei der Suche nach Einschätzungen zu bestimmten Geräten.

[Tardive Dyskinesia]

Die Monitore hier sind recht brauchbar für den Preis, find ich.
http://www.thomann.de/de/esi_near05_akt ... nitore.htm

[UNN]

Danke für die Tipps.
Ich werde mich mal durchhören. Gerade die ESI finde ich interessant und wohl aussreichend fürs Hobby im kleinem Raum.

[MNESTIK]

Hallo Krachcom,

bisher habe ich immer nur mitgelesen. Nun mein erster bescheidener Beitrag.

Zu den Monitoren: 150 Euronen Budget lassen wahrscheinlich nur die Variante "Aktivlautsprecher" zu. Wie decypher bereits erwähnte sind bei diesen Boxen die Verstärker bereits eingebaut. Es wäre dringend zu empfehlen, dass du dir da verschiedene Produkte beim Fachhändler anschaust. Ich denke dass die Monitore in diesem Preissegment die Frequenzgänge zum teil recht unterschiedlich betonen. Und am Ende solltest du wirklich danach entscheiden, welche Boxen sich für dich am besten anhören. Sie ungehört zu erwerben kann sicherlich durchaus mal zum Fehlgriff werden. Die Teile von KRK sollen gar nicht soooo übel sein, aber wie gesagt... selber hören.
Zum Mischpult: Da will ich mich zunächst der Meinung von decypher anschließen. Mit Sicherheit hat Behringer in den letzten Jahren -zumindestens bei einem Teil seiner Produkte- qualitativ aufgeholt. Natürlich klingt ein ähnliches Teil von z.B. Mackie um längen besser, aber preislich liegen dazwischen auch einfach mal Welten. Im allgemeinen wird die Qulität der Mixer im Niedrigpreissegment -bei ähnlicher Ausstattung- wohl sicher auch nicht sooo gravierend unterschiedlich sein. Insofern geht das UB 1204-Pro für den Preis und die Austattung auch in ordnung. Nur eines habe ich beim lesen der Leistungsdaten zu diesem Behringer-Pult nicht ganz kapiert; wie muß ein EQ klingen damit man ihn als "extrem musikalisch" bezeichnen könnte Aber da hier ja auch Alternativen gefragt sind; ich kann dir die Mixer von "Phonic" empfehlen Bisher standen bereits zwei dieser Kisten in meiner kleinen Frickelbude. Preislich stehen die mit dem Behringer-Kram so ungefääähr auf Augenhöhe.
Es ist im übrigen gar nicht so verkehrt wenn man sich als Einsteiger zunächst im Bereich des Erschwinglichen umguckt. Falls du am Ball bleiben solltest so wird dich der böse Hardwareteufel noch früh genug in seinen Bann ziehen. Du kannst deine Kohle also auch noch zu einem späteren Zeitpunkt im Musikalienfachsumpf versenken. Für den Anfang reicht auch Behringer und Co. Und billig ist ja auch nicht zwangsläufig schrottig.

Mit den besten Grüßen

[decypher]

Nur eines habe ich beim lesen der Leistungsdaten zu diesem Behringer-Pult nicht ganz kapiert; wie muß ein EQ klingen damit man ihn als "extrem musikalisch" bezeichnen könnte

Ha, geil! Das will ich auch mal wissen. Ist wohl der gleiche Schwachsinn, wie bei "warm klingenden" Synthis

[SimonSchall]

Nur eines habe ich beim lesen der Leistungsdaten zu diesem Behringer-Pult nicht ganz kapiert; wie muß ein EQ klingen damit man ihn als "extrem musikalisch" bezeichnen könnte

Ha, geil! Das will ich auch mal wissen. Ist wohl der gleiche Schwachsinn, wie bei "warm klingenden" Synthis

Ein "musikalischer EQ" heißt, dass er durch die analogen Bauteile die verbaut sind, je nach Güteklasse und Einstellung, ein Rauschen oder eine gewisse Wärme dem Signal hinzugegeben wird und somit ein eigener Sound erzeugt wird. Bei billigsdorfer Mischpulten wie Behringer und dem Zeug wird nur Rauschen ungewollt hinzugemischt. Wennst aber mal ein SSL oder eine Neve gehört hast weißt was ein "färbender EQ" ist. SSL sind eher knackiger was einem trockenen Rocksound extrem zu gute kommt. Neve mischen entweder ein bisschen Wärme dazu oder bleiben einfach unverändert. Je nach Mischpult und wie man es kaufen will. Aber da reden wir im Preissegment von 100.000 € aufwärts

Zu Behringer ... Behringer waren am Anfang gut ... Haben aber dann extrem nachgelassen. Die aktuellen Produkte klingen scheiße und sind nach 2 Jahren in der Regel defekt. Ausserdem sind die Bauteile so schlecht verbaut das dir Knöpfe runterfallen usw. Gleiches gilt für die billigen Yamaha Teile. Sind im Endeffekt nur blaue Behringer Mischpulte. Aber die kann man verwenden weils zumindest solide verbaut wurden. Habe selber ein 150€ Yamaha Mischpult und es ist ok aber halt bei weitem nicht das was ich gerne hätte.

Aber ganz ehrlich. Bei extrem verzerrtem Noise Liedern die als MP3 veröffentlicht werden merkst sowieso den Unterschied zwischen gutem Equipment und billigem Behringer Zeug ned. Zumindest die Konsumenten merken es nicht.

[MNESTIK]

Nur um den Focus nochmal auf den Niedrigpreisbereich auzurichten; Ursprünglich gehts doch um einen Mixer um die 100 Euro. Also, was würde man Jemanden empfehlen, der gerade am Anfang steht und einfach nicht mehr Geld zu Verfügung hat?

[UNN]

Genau, Hardware ist eher neu für mich. Zumindest die Unterschiede diverser Hersteller und die damit verbundenen positiven oder negativen Eigenschaften eines Gerätes. Vor 10 Jahren haben viele Behringer gekauft und für gut befunden, jetzt lese ich immer häufiger z.B. Mackie. Die sind mir allerdings bei 8 - 12 Kanälen zu teuer und vorerst möchte und kann ich nicht über die von mir genannte Preismarke ausbrechen.
Es geht mir beim Liedchen trällern auch nicht um High-End, aber auch nicht um Lo-Fi. Letztlich sollten keine unbeabsichtigten Frequenzen reinkommen, wenn es mal um klare Mikroklänge geht oder auch schmutziger werden soll.

[UNN]

...und wer von euch ist dieser junge Mann?

http://www.youtube.com/watch?v=gxWIVaiD ... r_embedded

In diesem Alter hab ich mich noch dufte über meinen ersten Doppeldeck-Kassi gefreut.

[MNESTIK]

[SimonSchall]

Letztlich sollten keine unbeabsichtigten Frequenzen reinkommen, wenn es mal um klare Mikroklänge geht oder auch schmutziger werden soll.

Und da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wenn du Qualität haben willst dann musst du auch was dafür hinlegen. Du kannst nicht erwarten für 100 - 150 € ein Mischpult zu bekommen, dass super klingt. Das ist rein von den elektrotechnischen Gegebenheiten und der Art und Weise wie diese verbaut werden bzw. dem Rauschabstand und und und einfach nicht möglich. Kauf dir ein kleines Yamaha, das ist ok und klingt auch ned schlecht. Wie gesagt damit arbeite ich live und bei Proben auch. Aber beim Aufnehmen der Songs wird das Mischpult nicht verwendet. Aufnahmen mach ich nur in nem proffesionellem Studio damits am Schluss gut klingt auf der CD. Bei meiner letzten CD hab ich 600€ bezahlt fürs Tonstudio ... und da war noch nicht einmal ein Techniker dabei. Aber es wars mir Wert und man hört den Unterschied zwischen 08/15 Komponenten und proffesionellem Gear.

Und irgendwelche Frequenzen werden nicht einfach dazu gemischt vom Mischpult. Es geht nur darum, dass wenn du z.B.: einen Song erstellst und dann nachher in nem großen Studio das End-Mastering machst und mit Kompressoren die einzelnen Sounds versuchst zu pushen, du merken wirst, dass du dir denn ganzen Schmutz der durch den geringen Rauschabstand da ist einfach nach vorne in die Mischung holst und somit rauschsts. Das kann einerseits verdammt gut klingen in unserer Musikrichtung aber bei trockenen, klaren Sachen dir gehörig reinsche****.

Kauf dir mal
http://www.amazon.de/Das-Homerecording- ... 866&sr=8-6
oder
http://www.amazon.de/Tonstudio-Handbuch ... pd_sim_b_7
Die sind gut geschrieben und leicht zu verstehen für Einsteiger. Finde ich persönlich. Da wird auch gut auf ein Mischpult und die Bauteile eingegangen.

[chikan]

Yamaha stellt auch recht vernünftige günstige Mixer her. Genau wie Samson und Alesis
Wieviel Kanäle brauchst Du denn? Und rechne immer mindestens 2 dazu (irgendwat is immer!).
Vernüftige Monitore müssen natürlich nicht teuer sein, aber mit 200 mußt Du schon mindestens rechnen. Bei Ebay meine ich. Und das werden dann wahrscheinlich eher passive sein. Dabei kommt es dann noch darauf an, einen möglichst passenden und guten Verstärker zu haben. Aber am wichtigsten ist es, die Sachen zu kennen und sie richtig einschätzen zu können. Ich mische schon ewig auf den gleichen JBL C1 mit SB1 ab. Eigentlich mehr oder weniger übel, aber ich kenne sie halt ganz gut. Außerdem höre ich das Ergebnis immer noch in unterschiedlichen Situationen nach. Möglichst im Auto, im Club (kann ich nur empfehlen, falls es auch dort mal laufen soll) und dann einfach noch auf mindestens 1-2 Stereoanlagen. Und wenn es nicht so gut ist, lernt man eben daraus.
Ach ja, ich glaube Thomann hat auch ne eigene billig (ähhh günstig!) Serie, die heißen the t-mix. Ich glaub das müßte von denen sein, oder gibts die auch anderswo?

[UNN]

Ich danke euch für Tipps und Anregungen.

Wieviel Kanäle brauchst Du denn? Und rechne immer mindestens 2 dazu (irgendwat is immer!).

Ich denke so an 10 - 12, um eben auch Platz zu haben. Definitiv werden es 3 Synths, hier und da was vom Rechner sowie Tonabnehmerexperimente etc. Eher übersichtlich.

Also es ist jetzt nicht all zu peinlich oder sinnlos investiert, wenn ich mir günstige Geräte zulege, da ich nur auf Bude musiziere und kein wirklches Interesse an Live habe?
Im Endeffekt ist das Geld bei mir ausschlaggebend und da ich auch immer älter und dicker werde, habe ich auch keine Lust ewig zu sparen, wenn ich auch so glücklich werden kann. Günstig ist also nicht gleich schlecht und ich denke das reicht für den anfänglichen Einstieg ins Hardwaregeschäft.
Ich werde auf jeden Fall alles vorher testen.

[chikan]

12 Kanäle wäre z.B. mit dem da drin. Aber wie gut oder schlecht der ist...
http://images.thomann.de/de/the_tmix_mix_1202.htm
und hier noch mit Fadern und einem internen FX:
http://images.thomann.de/de/the_tmix_mix_1204_fx.htm
Auf jeden Fall vermute ich mal das gleich Problem wie bei Behringer: solang Du die Empfindlichkeit der Kanäle nicht zu weit hochregelst hält sich das mit dem Rauschen in Grenzen. Ist halt schon mehr als bei einem guten Pult.
Außerdem sind die billigen Teile meist nicht sehr robust verarbeitet. Aber wenn Du es wirklich nur für den Hausgebrauch braucht geht es meist. Ausprobieren ist generell besser. Bei Thomann kann man es ja z.B. wieder zurücksenden.