Lasst euch umarmen, schwarzgallige Brüder im Zeichen Saturns. Das ist der ultimative miese Trip durch die finsteren Kanäle von 'Narcopolis'.
Debro-Gitarre, Debro-Bass, Debro-Gemurmel und Lo-Fi-Electronics ergießen sich als zähes Fuzz-Gewaber mit fiesen Echokaskaden aus einem Leck geschlagenen
Bewusstsein, das unter der im Smog verblutenden Sonne auf Sand gelaufen ist. Vor Jahren schon. Das hinter den Horizont geschrumpfte Meer, unser kleines Herdenglück, ist nur noch eine stinkende Erinnerung.
Den Tag beherrschen die 'Noonday Demons'. Erst nachts schwärmen die 'Lysergic Soldiers' aus, zitternde Schatten, eher Beute als Jäger, bewaffnet nur mit ihrer Gier. Die 'Piss Stains in the Lobby' verraten, wo sie auf ihre Connection gewartet haben, lange und vergeblich. Welcome im dystopischen Wasteland, enjoy your Holiday in Mogadishu. Natürlich bleibt diese Klangwelt trotz aller angekränkelter Frequenzen, aller Drogen- und Psychotripäquivalenzen eine harmlose mollgetönte Idylle.
Jeder Newsflash, jeder Zeitungsreport von den Kreuzzugs- und Elendsfronten oder auch vom schamlosen Umbau des Sozialstaates in eine legalisierte Freibeuterzone schüttelt einen mit stärkerer übelkeit und bittererer Ohnmacht. Aber keine Musik könnte damit konkurrieren. Auch sollte man den Melancholiker nicht mit dem Phlegmatiker verwechseln. Trübsinn ist nicht zwangsläufig der Schuhlöffel in die bequeme Passivität. Wenn die Melanchoholics sich als vom Trübsal Berauschte bekennen, dann hat das auch eine (selbst)kritische Spitze. Mit dem Einblenden von Broadcaststimmen von 9/11 liefern sie auch selbst den V-Effekt gegen das Sich-Einmummeln im Dröhnkokon. - R. Dittmann aus Bad Alchemy # 42
Freitag, den 2. Juli um 21:00 pünktlich auf die Minute !
in der Galerie Expo 3036 - Naunynstraße 31 - Berlin-Kreuzberg
(U-Bhf Kottbusser Tor)
mehr infos unter http://melanchoholics.de