von John Birch » 09.05.2009 (0:24)
Nach dem gesellschaftskritischen Erstlingswerk “Control and Paralysis†(2007) wartet das Ein-Mann Projekt Brachial Palsy mit seinem zweiten Langspieler “The Central Point Of The Nine Planets†auf, welcher den “Lauschern†eine spannende Fahrt ins weite Universum schenkt.
Die seit dem Debüt existierende Zusammenarbeit zwischen John Birch (Pseudonym) & der in Berlin ansässigen Tonträgermanufaktur Eternal Soul geht in die zweite Runde und schenkt der neuen CD “The Central Point Of The Nine Planets†das Licht der Welt. Des Weiteren kümmerte sich Labelbetreiber Volker Neumann, um die graphische Gestaltung, die schlicht aber passend den richtigen Rahmen für dieses Release bildet.
Inhaltlich offeriert Brachial Palsy eine Reise durch Raum & Zeit, welche an folgenden Haltestellen stoppt und zum Verweilen einlädt: Landezone, Mutter Erde, Heliosphäre, Evolution (Geburtsstunde) usw. Diejenigen, die sich für Raumfahrt wie Weltall interessieren, dürfte die von John Birch getroffene Auswahl an Unterthemen gefallen. Ohne Frage eine Thematik, die oft in der Musik Verwendung findet, aber auch viel Potential bietet, um unzählige Inhalte von Publikationen damit zu füllen.
Die zu vernehmende Tonkunst auf dem Oeuvre offenbart eine vielschichtige Symbiose aus den Stilen (Dark) Ambient, Berliner Schule, Industrial, Ritual bzw. Tribal, Drum And Bass und IDM, welche sehr fließend zwischen feiner Rhythmik & tiefen Atmosphären schwingt. Brachial Palsy schafft auf dieser Erscheinung einen Spagat, der bei psychedelischen Soundcapes zum Berauschen bzw. Kopfkino fahren anfängt und bei tanzflächentauglichen Tracks aufhört, weshalb den geneigten Hörerkreis in keiner Sekunde der über 70minütigen Spielzeit, die Langeweile überfällt. Zu Akzentuierung einzelner Passagen streute der Akteur Sprachsamples ein, die das letzte I-Tüpfelchen auf einige Stücke setzen und zudem für einen besonderen Charme sorgen. John Birchs aktuelle Arbeit “The Central Point Of The Nine Planets†mag im Besonderen durch Abwechslungsreichtum und Intensität überzeugen, wobei der letzte Punkt auch zum Teil aufs Konto von Axel Frank geht, der dieser Platte ein hervorragendes Mastering verpasste.
Auf die Nennung eines expliziten Anspieltipps kann verzichtet werden, da “The Central Point Of The Nine Planets†durch seine vielseitigen Tondokumente verschiedenste Rezipientinnen & Rezipienten aus unterschiedlichen Genres ansprechen dürfte, denen aber sicherlich auch das komplette Gesamtergebnis gefällt, wenn sie open minded Musik von Klaus Schulze / Stephen Parsick bis hin zu IDM / Drum And Bass konsumieren.
Fazit:
Individuen, die völlig losgelöst von allen Stilrichtungen elektronische Klänge der Spitzenklasse erleben möchten, sollten sich diese spacige Werk “The Central Point Of The Nine Planets†von Brachial Palsy unbedingt zulegen – meine absolute Kaufempfehlung! Kopfkinofetischisten müssen dieses Release in ihrer Sammlung vorweisen können – Pflichtkauf!
quelle:kulturterrorismus.de