Phelios hat geschrieben:Es gibt keinen einzigen Genrebegriff, der sich nicht in ganz unterschiedlichen Formen interpretieren lässt. Es gibt immer verschiedene Gruppen von Menschen, die einen Begriff anders definieren. Was ist denn bitte so schlimm daran, dass es Musik aus einem anderen Spektrum gibt, die die gleichen Begriffe benutzt? Die selben Leute, die sich hier über Onlineüberwachung und Einschränkung der Meinungsfreiheit aufregen wünschen sich offenbar ein Patent- und Katasteramt, in dem alle zu veröffentlichende Musik vorher registriert und überprüft werden muss, bevor sie angeboten werden darf, damit keine unrechtmäßigen Überschneidungen mit bereits belegten Genrebegriffen entsteht. STellt Euch mal nicht so an!
Hmm, mal so als Beispiel. Wenn ich hingehe und die Toten Hosen als
Nazi Black Metal bewerbe, so im großen Stil mit viel Werbeaufwand.
Das längerfristig. Zuerst werden die meisten darüber lachen und den
Kopf schütteln meiner Dummheit gegenüber, denn ich hab ja nichts
verstanden, schon gar nicht die Aussage der Band oder den Sinn der
Musik, die die spielen. Nun mach ich aber weiter. Dadurch werden
andere das irgendwann glauben und irgendwann später ist man an
einem Punkt, wo eine ganze Masse an Leute wirklcih glaubt, die
Toten Hosen wäre Black Metal. Weniger glauben dann, es wäre
Nazikrams, aber davon wird es dann auch genügend geben.
Nun die Frage dabei, was für einen Sinn macht es überhaupt, eine
linke Poppunk Band als Black Metal verkaufen zu wollen und wieso
würde ich da so krampfhaft dran festhalten? Es gibt keine über-
schneidungen zwischen Kirmestechno und Industrial, da beide
einen völlig anderen ursprung in der Intention, Idee, Umsetzung
und Grundlage haben. Das erstere ist Unterhaltungsmusik zum
feiern, tanzen und chillen, das andere eine Hilfe um tabus zu
kristalisieren und zu thematisieren. Das bedeutet, im techno
gibt es strenge Vorlagen, worauf ein Lied aufgebaut sein muß,
damit es funktioniert. Es muß einen irgendwie tanzbaren rythmus
haben (diese elyptischen Zukungen bei den Leuchtstäbchen auf der
Tanzfläche halt). Das muß Industrial nicht, es KANN einen rythmus
haben, es MUß es aber nicht. Für den Industrial ist der ganze Sound
also nur Mittel zum Zweck, während der Techno sich über den Sound
erst wirklich definiert. Ich sehe da einfach keine überschneidung zwischen,
gerade da der Industrial vom ideologischen und Ideelen gelebt hat.
Zugegebenermaßen macht industrial auf der Tanzfläche daher keinen
Spaß oder weniger Spaß, nur stellt sich die Frage, wieso man also nun
Grundlegende Sachen in einer Musikrichtung ändern soll, damit
irgendwer mit dem begriff Werbung machen kann?
Mit der Werbung kann man allerdings ALLES als etwas anderes verkaufen.
Man hat Wumpscut als /Nazi/ Black Metal ebenso verkaufen können wie
Straftanz als Industrial. Wumpscut hat mit Black Metal recht wenig zu
tun, ich behaupte einmal, mit Nazi Black Metal noch weniger. Trotzdem
glauben nicht gerad wenig Leute, das Wumpi sowas spielen würde.
Und mir ist sowas nicht egal. Ich geb schließlich ganz krass gesagt
geld für den Scheiß aus, dann will ich auch was vernünftiges dafür
bekommen. Ob das Tonträger oder Eintrittspreise bei Diskos oder
Konzerten sind, das ist MEIN Geld, was da flöten geht. Und es ist
MEINE Zeit, die ich mit so einer Scheiße unnütz verschwende.
Nene, das hat mit anders definieren schon nichts mehr zu tun...
edit:
ist das dann ein eiskaltes schnitzel oder eis in schnitzelform?
Weil, daran könnte man das ja mal festmachen mit den ändern der
Stile. Ein Eis in Schnitzelform ist eine "zulässige" änderung, die basis,
das eis, ist ja vorhanden. Aber ein kaltes, zähes Schnitzel ist ähhh
pfui