arbeitsdrone_544 hat geschrieben:Deswegen habe ich die USA auch ausgeklammert, ich sage da nur Zivilreligion. Ich habe gerade eine Hausarbeit zu dem Thema Zivilreligion in den USA abgegeben und kann dir da zustimmen. In den USA wird die Religion nämlich nicht von der Politik missbraucht, sondern ist diese eng mit der Politik verflechtet. Man muss das amerikanische Handeln als messianischen Charakter verstehen und den US-Präsidenten als Prophet des gelobten Landes USA, die die Welt erlösen wollen - verkürzt gesagt. Insofern wurde meine Ausklammerung etwas missverstanden, wollte ich damit genau das ausdrücken, was du geschrieben hast...
Sorry Drone 544, aber das klingt mir dann doch wieder etwas zu einfach. In den USA existiert in der Tat so etwas wie der "Bible Belt", d.h. was so landläufig als Südstaaten bezeichnet wird, trägt diesen extremen christlichen Charakter. Problem ist jetzt natürlich, daß dieses Land jemanden an der Spitze hat, welcher als Sprachrohr für diese "bibelfesten" Menschen gilt - so etwas hat es aber in der jüngeren Geschichte der USA nicht gegeben, selbst die größten Kriegstreiber der Geschichte dieses Landes warfen nicht mit derartig messianischem Unsinn um sich.
Dennoch, und da hast Du vollkommen Recht, ist gerade die Verpflechtung zwischen Religion und Führungsspitze gefährlich - nicht nur in den USA. Befremdlich fand ich den Anblick zahlreicher Nationaflaggen in und auf dem Gelände von Kirchen.
Gruß,
MK