übergriffe auf dem WGT 2007

alles was nicht woanders reinpaßt

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Beitragvon arbeitsdrone_544 » 05.06.2007 (21:37)

Die Polizei greift aber auch gerne einmal ein, wenn keine Grenzen übertreten werden, wie sich gestern in Rostock beispielsweise zeigte. Da hat selbst der Einsatzleite nur unter Protest die Demo aufgelöst, weil er keinen Grund für eine Auflösung gesehen hat...
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Beitragvon And242 » 05.06.2007 (22:01)

Der Einsatzleiter der Polizei? Irgendwie kann ich Dir nicht so recht folgen.
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Beitragvon arbeitsdrone_544 » 05.06.2007 (22:55)

Die Kava (Gesamteinsatzleitung) hat den Einsatzleiter vor Ort aufgefordert, die Demonstration aufzulösen, da sich angeblich vermummte darunter befinden würden. Der Einsatzleiter vor Ort hat jedoch keinen vermummten gesehen und fand eine Auflösung der Demo für nicht notwendig und sogar für widerrechtlich. Unter Remonstration beendete er die Demo dann, da es ein befehl von oben war...

Ausserdem gab es offensichtlich in Rostock Unstimmigkeiten unter den einzelnen Einheiten und sollen besonders einige Berliner Hundertschaften sowie das berüchtigte bayrische USK unangemessen gehandelt haben...

Eine Freundin von mir wurde unrechtmässig von einem Polizeibeamten ins Gesicht geschlagen, weil sie die Gefahrenzone verlassen wollte, da sie mit den Krawallen nichts zu tun haben wollte...

etc.
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Beitragvon IRONFLAME.de » 05.06.2007 (23:15)

And242 hat geschrieben:@ironflame.de: Wenn man so argumentiert, wie Du in Deinem Beispiel, dann kann man jede Tat rechtfertigen.

Ähm, ich denke es wurde einigermaßen deutlich, dass sicher keine der beiden 'Argumentationen' jemals meine sein könnten...
Jeder hat das Recht zu demonstrieren, sobald Regel verletzt werden, schreitet die Polizei nun mal ein.

In meinem diesbezüglichen Posting ging es darum, dass ich die Berliner Polizei früher sehr oft habe einschreiten sehen OHNE nachvollziehbare Gründe, ohne Provokation, ohne Autonome, Steinwürfe, blablabla...

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Beitragvon otto trupp » 05.06.2007 (23:57)

da war berlin auch noch frontstadt
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Beitragvon IRONFLAME.de » 06.06.2007 (0:16)

otto trupp hat geschrieben:da war berlin auch noch frontstadt

schön war's!

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Beitragvon disorder » 06.06.2007 (7:25)

Ehrlich gesagt befremdet es mich ein wenig, festzustellen, wie gutgläubig manche Menschen hier sind. Es muss ja nicht jeder meine Skepsis gegenüber Staat und Gesellschaft teilen aber es sollte doch allgemein klar sein, dass die Polizei niemals die gesetzestreue Ordnungsmacht mit sauberen Händen war, die sie idealerweise sein sollte. Und das das nicht nur an den Verfehlungen einzelner liegt, ist wohl auch klar. Von Marx kam wohl der Satz: Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse" und die Polizei setzt diese Machtinteressen nunmal durch. Meist hoffentlich auf der Basis der bestehenden Gesetze, oftmals aber auch nicht.

Simples Beispiel für Dresden: In zwei Wochen ist hier Bunte Republik Neustadt. Ganz am Anfang war das ein alternatives aber friedliches Stadtteilfest, in den letzten Jahren hat es immer wieder Randale gegeben. So weit, so schlecht. Man fragt sich allerdings schon, warum hier Polizeitruppen aus Bayern zum Einsatz kommen, während sächsische Beamte irgendwo bei Berlin unterwegs sind. Leute, die weder das Gelände, noch den Charakter des Festes kennen, werden auf ein buntes, kaum überschaubares Festival losgelassen, bei dem kleine Delikte wie Ruhestörung etc. an der Tagesordnung sind.

Meine Meinung: Hier nutzt man gezielt die Unsicherheit der Beamten aus. Unsicherheit schafft Angst schafft Aggressionen. Wahrscheinlich werden die Jungs vor dem Einsatz noch auf zero tolerance eingeschworen... Da wird jede simple Beleidigung - ist es notwendig einen "Scheiß Bullen"-Rufer bei einem Fest rauszugreifen, bei dem 100.000 Leute friedlich feiern wollen? - zum Anlass, hart durchzugreifen und damit Anlass zur "Gegenwehr". Was ich damit sagen will ist, wo kein Wille ist auch kein Weg. Es ist nicht die Aufgabe der Polizei für Totenstille zu sorgen sondern ein friedliches Miteinander zu ermöglichen.

Um jetzt wieder unnötige Diskussionen zu vermeiden: Nein ich toleriere oder befürworte nicht, was in Rostock abgegangen ist (s. Interview). Bei den Leuten liegt die Reizschwelle so niedrig, dass sie unbedingt mal psychologisch unterscuht werden müssen...

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Beitragvon And242 » 06.06.2007 (8:11)

IRONFLAME.de hat geschrieben:Ähm, ich denke es wurde einigermaßen deutlich, dass sicher keine der beiden 'Argumentationen' jemals meine sein könnten...

Ist mir schon klar, deshalb sprach ich nur von Deinem Beispiel und nicht von Deiner Ansicht.
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Beitragvon And242 » 06.06.2007 (8:14)

arbeitsdrone_544 hat geschrieben:Die Kava (Gesamteinsatzleitung) hat den Einsatzleiter vor Ort aufgefordert, die Demonstration aufzulösen, da sich angeblich vermummte darunter befinden würden. Der Einsatzleiter vor Ort hat jedoch keinen vermummten gesehen und fand eine Auflösung der Demo für nicht notwendig und sogar für widerrechtlich. ...

Ich glaub, ich hab es immer noch nicht verstanden, wer ist jetzt der Buhmann in Deinen Augen, der Einsatzleiter vorort oder der Gesamteinsatzleiter?

P.S.: Klar, dass der Gesichtschläger der absolute Buhmann ist!
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Beitragvon John Birch » 06.06.2007 (11:41)

stellen wir uns also die frage, von wem geht die allg. gewalt aus?

also bedeutet das, alleine nur durch die präsenz der polizei entsteht gewalt?
welch ironie an der ich sehr stark zweifeln muss, man darf doch nicht nur die tatsachen sehen, vielmehr sind die ursachen, gemäß dem kausalen prinzip, von bedeutung.
und sind wir doch mal ehrlich, hools beispielsweise kommen zu 30% wegen dem fussball ins station, die restlichen 70% sind für die 3 halbzeit, ich erinner an 1992 in leipzig (94?, weiß nicht mehr genau)...
nehmen wir uns z.b. die chaostage in hannover, ich durfte es 3x miterleben usw.
es sind immer die gleichen methoden und immer die gleichen provokanten mittel, geht man vom papste aus heiligt freilich der zweck die mittel aber leute wo leben wir denn, entweder wir machens wie der urmensch oder nutzen doch den verstand und die vernunft.
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Beitragvon EF » 06.06.2007 (11:46)

disorder hat geschrieben:Meine Meinung: Hier nutzt man gezielt die Unsicherheit der Beamten aus. Unsicherheit schafft Angst schafft Aggressionen. Wahrscheinlich werden die Jungs vor dem Einsatz noch auf zero tolerance eingeschworen... Da wird jede simple Beleidigung - ist es notwendig einen "Scheiß Bullen"-Rufer bei einem Fest rauszugreifen, bei dem 100.000 Leute friedlich feiern wollen? - zum Anlass, hart durchzugreifen und damit Anlass zur "Gegenwehr". Was ich damit sagen will ist, wo kein Wille ist auch kein Weg. Es ist nicht die Aufgabe der Polizei für Totenstille zu sorgen sondern ein friedliches Miteinander zu ermöglichen.

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Ich denke das auswertige Polizisten genommen werdeen weil die in keinen Gewissenkonflikt geraten ob sie gerade ihren Nachbarn oder Stammhalter zusammenknüppeln. :wink:
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Beitragvon arbeitsdrone_544 » 06.06.2007 (11:54)

And242 hat geschrieben:Ich glaub, ich hab es immer noch nicht verstanden, wer ist jetzt der Buhmann in Deinen Augen, der Einsatzleiter vorort oder der Gesamteinsatzleiter?


Buhmann sind bestimmte Einsatzgruppen, die von anderen Einsatztruppen aufgefordert wurden, mit der Eskalation aufzuhören...

Eigentlich gibt es auf beiden Seiten Buhmänner: Die Krawallkids, die bei den Autonomen mitmaschiert sind, und bestimmte Polizeigruppen, die auf Eskalation aus waren. Beide Seiten haben die Eskalattion gesucht und gefunden. Die Schuld an den Ereignissen nur einer Seite zuzuschreiben, wie es derzeit Konsens zu sein scheint, ist fehl am Platz.

Das Probelm in Rostock war die mangelnde Absprache unter den verschiedenen Polizeieinheiten... die einen haben deeskaliert, die anderen haben eskaliert. Befehle von Einsatzleitern wurden teilweise nur mit Verzögerung aufgenommen, andere Befehle von oben wurden aufgrund ihrer fehlenden rechtlichen Grundlage kritisiert...

Auf der anderen Seite Randalemacher, die sich provozieren lassen haben oder selber provoziert haben und den Aufforderungen der friedlichen Demonstranten nicht gefolgt sind (weshalb sollten sie auch?). Steinewerfer haben sich immer wieder unter die zahlreichen friedfertigen Demonstranten gemischt und diese somit stark gefährdet. Steine gingen auf die eigenen Leute ein, weil die Steinewerfer sich verschätzt haben oder besoffen waren. Zudem wurden Demonstranten von den eigenen Leuten (?) bedroht, als diese die am Barrikadenbau hindern wollten...

Es gibt viele Buhmänner, aber eben nicht nur die, die die Medien uns präsentieren wollen...
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Beitragvon And242 » 06.06.2007 (11:59)

arbeitsdrone_544 hat geschrieben: Es gibt viele Buhmänner, aber eben nicht nur die, die die Medien uns präsentieren wollen...

Eine sehr differenzierte Darstellung der Ereignisse! Und glücklicherweise hab ich es jetzt endlich auch verstanden, was Du zum Ausdruck bringen wolltest.

Auf dem WGT waren allerdings keine Polizeieinheiten an den übergriffen beteiligt. Gab es dort deiner Meinung nach ebenfalls auf beiden Seiten Buhmänner?
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Beitragvon arbeitsdrone_544 » 06.06.2007 (12:29)

Kritik am WGT, an bestimmten Bands und politischen Inhalten ist gerechtfertigt und bedarf einer Diskussion. Manchem stimme ich zu, manchem nicht, das ist aber ein anderes Thema...

Die Mittel, die bestimmte Antifaschisten (und nicht DIE Antifa) in Leipzig angewandt haben (Steinwürfe, Gewalt gegen "unpolitische" Besucher des WGT, etc.) verurteile ich hingegen deutlich. Das darf nicht Arbeit der Antifa sein. Die Buhmänner sind daher die ganz klar und deutlich die jugendlichen Aggressoren auf Seiten der Antifa, von denen man sich deutlich distanzieren sollte, um den Schaden, den sie der antifaschistischen Arbeit bereitet haben, wieder einigermassen auszugleichen. Das Verhalten war kontraproduktiv und, um es deutlich zu sagen - dumm.
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Beitragvon And242 » 06.06.2007 (12:43)

arbeitsdrone_544 hat geschrieben:Kritik am WGT, an bestimmten Bands und politischen Inhalten ist gerechtfertigt und bedarf einer Diskussion. Manchem stimme ich zu, manchem nicht, das ist aber ein anderes Thema...

Eigentlich ist es genau das Thema. Kann man bestimmten Bands wirklich etwas (Fakten!) anhängen, dann kann man wenigstens die Motivation der Täter verstehen.
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