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alles was nicht woanders reinpaßt

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Beitragvon Tardive Dyskinesia » 30.01.2005 (2:15)

Eisquader hat geschrieben:Auch wenn ich in Nordkorea noch nicht war, denke mir aber, dass es nicht viel anders mit Klamottenwahn sein kann, als in der ehem. DDR. Gerade weil man nicht ran kam, sondern nur ein paar Privilegierte mit West- Verwandten, war man verdammt neidisch. Einziger Trost war, wenn Mama supergut nähen konnte. (Vermutlich haben einige Nordkoreaner auch Glück, "Süd-" Pakete zu erhalten... :D )

Obwohl ich jetzt für mich, als gelerntes DDR-Kind, sagen muß, das ich
damals nicht wirklich etwas vermißt habe!
So in der tiefen thüringischen Provinz (damals Bezirk Gera) gab es halt
nicht wirklich viel und so die Freunde und Bekannte mit Westverwandschaft
gab es damals in meinem Bekanntenkreis auch nicht!
Irgendwie war ich mit dem was ich hatte schon irgendwie zufrieden,
immerhin hatte ich genug Ablenkung! Sei es einfach mit Freunden
drausen in der freien Natur (einfach mal mit der Axt und weiteren
Werkzeug in den Wald und Buden bauen z.B.) oder Aktivitäten in der GST
wie AG Schiessen (obwohl man da wieder das paramilitärische anbringen
könnte), man wußte einfach was mit seiner Freizeit anzufangen,
was einem Spaß gemacht hat ohne das man stundenlang vorm
Fernseher gehockt hat!
Eisquader hat geschrieben: den Schuluniformen: Was hab ich immer gekotzt, wenn ich Pionierbluse und Scheiß- Halstuch tragen musste. An bestimmten Tagen war das in unserer Schule Pflicht. :roll: Ganz bekloppte Lehrerinnen (grad die waren die Schlimmsten) kamen auch auf die Idee die entsprechenden Röcke oder Hosen - einschließlich - Schiffchenhut zu besonderen Feiertagen zu tragen. (Obwohl, mittlerweile fänd ich so ein Schiffchen auch nicht mehr so unübel... :twisted: )

Das hatte aber ja auch mit der Schule recht wenig zu zun!
Es war eine begleit Erscheinung, welche durch die DDR-Jugendorganisationen,
entstanden, selchem man sich natürlich nicht so ohne weiteres
entziehen konnte, trotzdem bin ich der Meinung, das dies uns nicht
wirklich geschadet hat!
Viele Menschen die mich persönlich kennen würden zwar jetzt das
Gegenteil behaupten, nur das hat bestimmt nichts damit zu tun! :wink:
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Beitragvon .siamesiC Twin. » 30.01.2005 (6:53)

Tardive Dyskinesia hat geschrieben:Irgendwie war ich mit dem was ich hatte schon irgendwie zufrieden,
immerhin hatte ich genug Ablenkung!


seh ich genauso.
wenn ich beobachte was heute kiddies mit ihrer freizeit anfangen, und das mit damals vergleiche, muss ich schon sagen, dass wir damals einfallsreicher waren.

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Beitragvon Eisquader » 30.01.2005 (18:17)

übrigens immer noch offtopic
Hey, ich hab auch nicht angeprangert, dass wir nix Sinnvolles in der Freizeit zu tun hatten (Altstoffe sammeln :wink: )

Mir gings um einheitliche- Uniformen-tragen generell. Dadurch, dass die Jugendorganisation mit der Schule recht eng verknüpft war, blieb es nunmal - zumindest an meiner damaligen Polytechnischen - nicht aus, ab und an Pionieruniform zu tragen (Sowas konnte dir auch am Lehrertag passieren, glaube 12.06. oder so) Andere Schulen bzw. deren Direktoren sahen sowas relaxter...

Meine Eltern hätten es bestimmt nicht gewagt - obwohl sie absolute Systemgegner waren - mich aus der Jugendorga rauszunehmen. Es wäre schlimmer gewesen, dann als Außenseiterin aufzuwachsen. (Verbot der Teilnahme am Pioniernachmittagen, Gruppenausflügen, .... und deine ganzen Freunde sind unterwegs - ganz toll - ) :?

(So, jetzt kriegen wir wieder die Kurve zum Außenseiterkind durch Klamotten... :wink: )
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Beitragvon arbeitsdrone_544 » 30.01.2005 (19:32)

Eisquader hat geschrieben:übrigens immer noch offtopic
Hey, ich hab auch nicht angeprangert, dass wir nix Sinnvolles in der Freizeit zu tun hatten (Altstoffe sammeln :wink: )

Mir gings um einheitliche- Uniformen-tragen generell. Dadurch, dass die Jugendorganisation mit der Schule recht eng verknüpft war, blieb es nunmal - zumindest an meiner damaligen Polytechnischen - nicht aus, ab und an Pionieruniform zu tragen (Sowas konnte dir auch am Lehrertag passieren, glaube 12.06. oder so) Andere Schulen bzw. deren Direktoren sahen sowas relaxter...

Meine Eltern hätten es bestimmt nicht gewagt - obwohl sie absolute Systemgegner waren - mich aus der Jugendorga rauszunehmen. Es wäre schlimmer gewesen, dann als Außenseiterin aufzuwachsen. (Verbot der Teilnahme am Pioniernachmittagen, Gruppenausflügen, .... und deine ganzen Freunde sind unterwegs - ganz toll - ) :?

(So, jetzt kriegen wir wieder die Kurve zum Außenseiterkind durch Klamotten... :wink: )


Aber es ist doch ein massiver unterschied, ob uniformen aus politischen gründen (und in deinem fall wurden die uniformen ja aus politischen gründen getragen und hatten mit der schule eigentlich nur marginal zu tun) oder aus pädagogischen gründen getragen werden. Ich würde den Pfadfindern zum beispiel auch keine politische identifikation durch ihre uniformen zuschreiben.
Klar, der punkt, der vielleicht aufreibt ist der, dass das individuum in den hintergrund tritt und das kind / der jugendliche in ein kollektiv eingebunden wird, das sich durch die uniform identifiziert, ähnlich wie bei der armee. Man mag daher, zurecht, kritisieren, dass es eine gleichschaltung erfährt. Das allerdings alleine an der uniform auszumachen finde ich allerdings dann doch zu flach. Da gehört schliesslich mehr dazu. Anders könnte die uniform eher positive aspekte beinhalten. Mir fehlen leider empirische untersuchungen über die zufriedenheit britischer oder australischer jugendlicher über das tragen ihrer schuluniformen (bzw. aus anderen bereichen, wo dieses üblich ist). Es könnte als chance betrachtet werden, die jugendlichen wieder zu anderen werten zu erziehen (denn die schule ist nachwievor mit dazu da, Kinder und Jugendliche zu erziehen, und ist es kein Abschiebelager für Eltern) als die, die zur zeit gelten... ideologiefrei...
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Beitragvon Ulbricht » 30.01.2005 (19:48)

Ich weiß worauf Du hinauswillst (denke ich).
Soweit ich weiß ist aber auch das verbindliche Vorschreiben von Uniformen in der Schule kein Garant für das Wegfallen von Statussymbolen:
Schüler aus einkommensschwachen Familen tragen alte Uniformen auf oder leihen sich welche (ok, was letzteres angeht bin ich nicht ganz sicher) wohingegen die Sprößlinge der begüterteren Familein mirtmaßgeschneidertem Garn eingekleidet werden.
Desweiteren ist eine weitergehende "Abgrenzung" durch Acessoires wie z.B. Krawattennadeln, Krawatten (Seide etc), Manschettenknöpfe, Stoffarten usw möglich und auch zu beobachten.

Hier in Deutschland liefen Versuche welchen die Schüler keine Uniform nach britischem Vorbild trugen sondern einheitliche Swewatshirts mit Schulaufdruck - soweit ich weiß wurde das auch relativ gut aufgenommen.
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Beitragvon arbeitsdrone_544 » 30.01.2005 (20:47)

Ulbricht hat geschrieben:Hier in Deutschland liefen Versuche welchen die Schüler keine Uniform nach britischem Vorbild trugen sondern einheitliche Swewatshirts mit Schulaufdruck - soweit ich weiß wurde das auch relativ gut aufgenommen.


Ja, das ist ja kein widerspruch, denn uniform heisst ja lediglich, dass man "uniform", also einheitlich gekleidet ist, und wie diese bekleidung auszusehen hat, ist in erster linie nebensächlich...
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Beitragvon Eisquader » 31.01.2005 (19:59)

Danke, Ulbricht! Genau so!!

Ich befüchte, dass Schuluniformen nur begrenzt den gewünschten Effekt hervorrufen, da Abgrenzung immer irgendwie möglich ist.

(Man sollte auch nciht vergessen, dass eine bestimmte Cliquenzugehörigkeit auch "wertsteigernde" Faktoren im Rahmen der Klasse hat.)

Wenn Schuluniformen, dann bitte "allround-" Klamotten. Im Winter dürfte frau bzw. Mädelchen sich im Mini verdammt schnell den Arsch abfrieren, abgesehen davon, sind Jeans auch geeigneter zum Fahrradfahren. :wink: Weiße Blusen/ Hemden sind Garanten für "Fleckenzwerge"... und und und

Möglicherweise könnten Kinder es auch als Zwang empfinden, Klamotten zu tragen, die sie nicht mögen (Stellt euch vor, ihr seid im kindlichen/ vorpubertären Alter, ein Mädchen, und ihr hasst Röcke, Rüschen und Blümchen.... so war es auch bei mir! Ich hab es echt gehasst! Vorallem wenn die Jungs auf die Idee kamen, unter die Röcke zu gucken. Das ist in dem Alter echt nicht witzig, weil man sich als Mädelchen wahnsinnig degradiert fühlt...)


Mein Kompromissvorschlag:
Gewisse Kleidungsrichtlinien, die von der Schulleitung ausgegeben werden, z. B. keine offensichtlichen Marken... , müssen ausreichen.


Im übrigen könnte es auch gut möglich sein, dass "Schuluniformen" gegen gewisse Grundrechte verstoßen und dementsprechend irgendwelche - ultralinken :twisted: - Eltern auf die Idee kommen, eine Verfassungsklage einzureichen. Vergesst nicht, dass Madame Ludin geschafft hat, als Lehrerin ihr sch...Kopftuch aus religiösen (!!!) Gründen durchzusetzen. Soviel zum Individualrecht.

Ich hoffe, ich habe nicht schon wieder Gegner auf den Plan gerufen. Bedenkt bitte, dass ich noch keine Kinder hab, darüber auch noch nicht nachdenke (bzw. nachdenken will) und daher auch überhaupt keine Ahnung von dem Ganzem hab. :wink:
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Beitragvon white room » 31.01.2005 (20:01)

Das ist in dem Alter echt nicht witzig, weil man sich als Mädelchen wahnsinnig degradiert fühlt...)



:shock: ...na - und jetzt...?! 8)
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Beitragvon Eisquader » 31.01.2005 (21:47)

Stell dir vor, dein Kleener muss die Hosen UNTER dem Arsch tragen. Dürfte reichen??! :mrgreen:
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