Hintergrund: "Bandenkrieg" in Leipzig.
Während ich als Fahrradfahrer ohne Licht oder als Fußballfan die unverhältnismäßige Härte und kostenintensive Kreativität des Staates zu spüren bekomme und mich seiner umfangreichen überwachung zu meinem oder auch seinem eigenen Schutz (wer weiß das schon?) erfreue, irrt derselbe in lächerlicher Mannschaftsstärke und ohne Schutzausrüstung hilflos durch die Gassen, wenn er sich wirklich erheblichen und stadtbekannten Problemen ausgesetzt sieht, die Menschenleben kosten. Eine skrupellose, für die Gesellschaft verlorene Gruppe von Jugendlichen, die (sicher zufällig) überkommenen Vorstellungen ewig Gestriger (Pfui!) entspricht, sucht im Leipziger Nachtleben den Drogenhandel auszubauen und nur die Security stellt sich dem entgegen, während die Polizei im Wissen um die Umstände zuschaut. Beim Wohnhausbrand in Ludwigsburg führten fünf Minuten, die die Rettungskräfte zum Einschreiten benötigten, zu diplomatischen Verwicklungen, Verdächtigungen und tätlichen Angriffen, aber die Tagesschau schweigt, wenn eine ganze Stadt terrorisiert wird und der Notarzt die Versorgung eines Sterbenden ca. eine halbe Stunde lang nicht aufnehmen kann, weil die überforderte Staatsmacht seine Sicherheit nicht zu gewährleisten in der Lage ist. Das ist Multikulti-Deutschland 2008. Wo sind jetzt die kundigen Ermittlungsbeamten aus der Türkei, die den unseren bei der Aufklärung "helfen"? Ist auch für dieses Verhalten eine gescheiterte Integrationspolitik verantwortlich? Ist auch hier zu differenzieren? Ich weiß es nicht, allerdings finde ich nicht viel, was ich in diesen Fällen positiv in eine Abwägung aufnehmen könnte, auch wenn diese verweichlichte Gesellschaft mir sicher behilflich sein wird, etwas zu finden. Abwägung ist Teil meines Berufes und stundenlange, fruchtlose Debatten über Sinnlosigkeiten finden idR mein Interesse, aber gelegentlich ist es Zeit zur Aktion, die der Staat nicht verlernen sollte, damit sich die Wut nicht anders ihren dann sicher unschiedslosen Weg bahnt. Andere Staaten bringen mir kein ausgeprägtes Verständnis entgegen, wenn ich mich dort nicht an Regeln halte. Das kann man kritisieren, ich entwickele zunehmend Sympathie dafür. Ich kann nicht behaupten, daß deutsche Securityunternehmen mein uneingeschränktes Vertrauen genießen. Ich kann aber auch nicht behaupten, dass mein Blut nicht eine gewisse Erhitzung erfährt, wenn ich Angst haben muß, in meiner Heimatstadt in die Diskothek zu gehen. Dass sich diese Erregung nun gegen Ausländer richtet/ richten muß, da ich meine, die Verantwortlichkeit liegt ausnahmsweise auf der Hand, wird die üblichen Vorwürfe provozieren, aber bei aller gebotenen Unterwerfung unter die gerechte Fuchtel der Gutmenschen muß man sich fragen, ob nicht auch die Inländerdiskriminierung (eine harte Strafe gegen meine Personen würde wohl keinen Moralisten/ Journalisten/ Antifa-Fritzen/ Erdogan auf den Plan rufen) Grenzen hat. Ich denke, der Staat sollte hier entweder radikal durchgreifen, d. h. Strafen und Rückführungsmöglichkeiten bis zur Grenze ausloten, in bestimmten Stadtvierteln seine Präsenz zurückerlangen und sich mit der dann zwangsläufig niedergehenden Moralkeule endlich offensiv auseinandersetzen, oder sich seine Handlungsunfähigkeit eingestehen, sich gänzlich zurückziehen und die Lösung der Straße überlassen. In Leipzig scheint der Ausgang einer solchen Auseinandersetzung offen zu sein, in anderen Städten ist sie längst verloren.