KRACHCOM

Ein sehr interessanter Fall:

[Die Downloads der anderen]


Schön ist folgender Nutzerkommentar:

Könnte es nicht sein, dass einigen Musikfirmen der "illegale Download" von Songs gar nicht so unrecht ist?

Mit einer Abmahnung nebst angebl. Schadensersatz ist immerhin mehr zu verdienen als mit einfachen CDs, die ohnehin niemand kaufen würde.

Man könnte soetwas auch evtl. als "Geschäftsmodell" bezeichnen, da scheint eben jedes noch so denkbare Mittel recht.

Ich habe kürzlich von 2 Bekannten gehört dass sie eine Abmahnung in Höhe von €1200 von der Plattenfirma bekamen weil sie das neue Jan Delay album per torrent gezogen hatten. Für das Geld kann man sich die Platte schon einige Male kaufen. Ist natürlich nicht undenkbar, dass die Plattenfirma selbst hinter den Torrents steckt um für zusätzliche Einnahmen zu sorgen.

Wenn sie es wirklich gezogen haben, ist ein Strafe einigermaßen nachvollziehbar. Die Höhe ist natürlich unverschämt.
In dem von mir erwähnten Beispiel ging es aber um eine falsche Schuldzuweisung.

[Hier] jetzt das Urteil (ganz frisch)

Nachtrag: [Urteil]

ich nahm jetzt eher auf das "geschäftsmodell" bezug, wobei diese hohe Summe nicht durch ziehen allein, sondern wegen des weiterverbreitens (bei torrent wird ja automatisch ge"uploadet") zustande kommt.

Ich selbst bin kein Wlan Nutzer und weiß nicht, ob es so einfach zu beweisen ist, dass ein Dritter meine Verbindung benutzt hat. Dass dieser Herr gerade im Urlaub war, ist wohl sein Glück gewesen.

Kann man mit dem Urlaub so sehen. Dennoch ist man nicht automatisch schuldig, wenn man kein Alibi hat. Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung.
Mir ist ein Fall bekannt, wo jemand Betrugsopfer bei einer Ebay-Auktion geworden ist. Da derjenige, der sich bei ebay angemeldet hat, nicht derjenige war, dem der Computer gehörte und die Zugangsdaten dann wieder jemand anderem zuzuordnen waren, wurde das Verfahren eingestellt. Es konnte nicht ermittelt werden, wer nun hinter dem Rechner saß und letztendlich den Betrug begangen hat.

Demzufolge müssen die Ermittler schon die Daten auf dem heimischen Rechner finden. Was sagt denn schon eine dämliche IP-Adresse aus? Diese wird doch nur bei einem Provider irgendwelchen Zugangsdaten zugewiesen, nicht aber dem Hausanschluss oder täusche ich mich da?

An sich kann man, wenn man will, deine "Home IP des Rechners intern" merken und dich somit überall verfolgen. Ist aber nicht ganz unaufwendig und bei einem Sachschaden von 300€ macht es keiner. Früher wurde jedem Rechner
nur eine "Internet" IP zugewiesen, hört sich doof an, heißt auch anders hab ich aber vergessn. Diese konnte man bei
deinem Netzanbieter eben nachfragen. Du speicherst also diese IP und fragst beim Anbieter nach den Adressen und
Daten. Quasi ganz einfach. Durch die neueren Router Blasülz Systeme wechselt deine IP aber regelmäßig so das das nicht
mehr so einfach ist, sprich die IP führt nur noch zum von dir benutzen Server.

http://meineipadresse.de/ da kannste mal mit rumspielen
http://www.getpos.de/ip2location.aspx <<lokalisiert einen deiner Server, wechselt aber immer, je nachdem wo du
gerad hingeleitet wirst (ich bin Telekom, daher viele verschiedene ^^)

edit: An sich ist das eigentlich alles nicht sooo ganz richtig was ich da gschrieben hab, aber es ist zumindest
nachzuvollziehen. Wenn interesse besteht frag ich nen Kumpel mal nach ner waschechten Anbieterantwort,
ich hab sie allerdings nicht verstanden

Gibt es denn nun eine Verbindung zum Telefonanschluss oder nicht?
Kann ich bei meinem Nachbarn mit meinen Zugangsdaten über seinen Telefonanschluss (gleicher Anbieter) ins Netz gehen? (nicht WLAN)

Ganz einfach: Die IP Adresse ist dem Anschluss zuzuordnen, an dem der Router hängt. Technisch gesehen bekommt dein Router die Adresse zugewiesen... Alles was danach passiert, also ob du mit nur einem Rechner oder mehreren an deinem Router hängst, ob per WLAN oder LAN-Kabel, das lässt sich einfach nur durch die IP-Adresse von deinem Provider NICHT mehr so ohne weiteres auseinanderdröseln. Und die Log-Files des Routers selbst werden je nach Modell entweder so gar nicht geführt oder müssten auf der Kiste endlos geführt und nie gelöscht werden, was wohl auch kaum so ist...

Einen Router nutze ich nicht, nur einen Splitter mit angeschlossenem Modem. Es besteht also nicht die Möglichkeit, dass jemand meine Zugangsdaten hackt und diese an einem anderen Anschluss nutzt, der dann aufgrund der Zugangsdaten angeblich mir gehören soll. Da bin ich beruhigt, wenn es denn so ist.

zu dem thema gabs bereits einiges in der c't zu lesen. es steckt da tatsächlich sowas wie ein geschäftsmodell dahinter. es gibt software zu kaufen, die die ip-adressen von tauschbörsen-nutzern sammelt. es werden stücke von manchen labels (eher von auf dem markt nicht so erfolgreichen) absichtlich und als köder zum tausch angeboten. Oftmals sitzen zufälligerweise die Beiteiligten samt Anwalt in einem Bürogebäude. Die Download-Berichte und somit die Klagen sind oftmals gefälscht

Das große Problem ist jedoch, daß die Gerichte in der Regel den Klägern glauben und man als Angeklagter erstmal beweisen muß, daß man entsprechende Stücke nicht heruntergeladen hat, was in den meisten Fällen jedoch scheitert. Daher sollte man, auch wenn man unschuldig ist, besser bezahlen, denn sonst wirds mit den Verfahrenskosten noch mal deutlich teurer. Das sollte zwar eigentlich nicht so sein, aber ist halt der momentane Stand der Dinge...

Stichwort Tauschbörse: Dran ist, wer anbietet, nicht wer runterlädt. Was in Tauschbörsen aber zweifelsfrei zusammengehört.

Die von Dir dargestellten Beispiele kann ich bestätigen. Hab dies zwar nicht aus der c't, sondern aus Fernsehberichten, was jedoch keinen Unterschied macht.

Mich interessiert vielmehr, ob man als Nicht-WLAN-User und Nicht-Downloader trotzdem Opfer der Musik-Mafia werden kann?
Beispiel:
Ich hab mal was von einem Fall gelesen, wie bei der Übermittlung der IP-Adresse eine Zahl falsch übermittelt wurde. Plötzlich war der Täter ein älterer Herr, der angeblich Jugendmusik gesaugt haben soll. Das war noch zu einer Zeit, wo von WLAN noch nicht gesprochen wurde und der Opa rein technisch, bedingt durch ein 56k-Modem, dazu gar nicht in der Lage war.
Gibt es ähnliche Konstellationen durch z.B. Phishing usw.?

1. hm, den entsprechenden leuten wurde aber explizit der download von verschiedenen stücken vorgeworfen soweit ich mich erinnere

2. Vielleicht gesehen bei c't TV?

3. Zu Deiner Frage: Wohl ja, da halt wie gesagt gern mal diese IP-Sammel-Listen falsch sind. Zahlendreher oder vielleicht auch absichtliche Manipulation. Wobei das dem dann Angeklagten quasi unmöglich ist, seine Unschuld zu beweisen. Und deswegen funktioniert das Abmahngeschäft ja so gut...

Paradroid hat geschrieben:1. hm, den entsprechenden leuten wurde aber explizit der download von verschiedenen stücken vorgeworfen soweit ich mich erinnere

Ja, das kann sein. An die IP sind sie aber gekommen, weil diese Downloader eben auch Stücke anbieten. Und da wird die angezeigt. Sonst hat die ja nur der Seitenbetreiber. Und ob der mal eben Auskunft erteilt?

Paradroid hat geschrieben:2. Vielleicht gesehen bei c't TV?

Möglich, irgendwie bei RTL oder SAT1

Paradroid hat geschrieben:3. Zu Deiner Frage: Wohl ja, da halt wie gesagt gern mal diese IP-Sammel-Listen falsch sind. Zahlendreher oder vielleicht auch absichtliche Manipulation. Wobei das dem dann Angeklagten quasi unmöglich ist, seine Unschuld zu beweisen. Und deswegen funktioniert das Abmahngeschäft ja so gut...

Abmahngeschäft hin oder her, ich weiß nicht, was ich von Leuten halten soll, die irgendwelche unberechtigten Forderungen einfach begleichen.
Wer hingegen Dreck am Stecken hat, sollte sich natürlich wirklich überlegen, besser zu zahlen.

Gibt es zu dem Thema seriöse Urteile?

c't TV läuft nur auf hr3 und 3Sat.

Natürlich ist es falsch unberechtigt zu zahlen. Nur wie sie dort sagten hätten bislang halt alle Angeklagten verloren (weil sie ihre Unschuld nicht beweisen konnten) und mußten dann direkt noch wesentlich mehr zahlen als ursprünglich gefordert...

Da muß gesetzlich mal ganz dringend nachgebessert werden!