MK hat geschrieben:Als reichlich aufgeblasen halte ich jedoch das Phantom der "amerikanischen Gesellschaft". Klingt für mich immer so, als ob wirklich jeder Amerikaner diesem Gedankengut wie ein Schäfchen hinterher stolpert. Haben sich schon ganz andere darin verstiegen anzunehmen, daß jder Deutsche auch gleichzeitig Nazi gewesen sein muß.
Genauso wie es eine "deutsche Gesellschaft", eine "indische Gesellschaft" oder eine andere beliebige gibt, existiert auch eine "amerikanische Gesellschaft" und das ist der am meisten verbreitete Konsens. Dass "die Gesellschaft" nicht auf jedes Mitglied in einer Gesellschaft anzuwenden ist (weswegen es auch Gegengesellschaften oder Countercultures gibt), ist klar. Eine Gesellschaft wird immer von dem geprägt, was die meisten dieser charakterisiert. Daher gibt es eine "amerikanische Gesellschaft" und ist nicht nur als Phantom vorhanden.
Wenn man deinem Grdanken konsequent folgt, gibt es keine Gesellschaft, an keinem Ort und zu keiner Zeit. Leider ist das eine Utopie und nicht mit der Realität vereinbar.
Im Dritten Reich gab es eine Gesellschaft, die das System mitgetragen hat. Das heisst aber nicht, dass jeder Deutsche ein nazi war. Dennoch war er Teil der Gesellschaft, genauso wie wir Teil unserer Gesellschaft sind, und jedes Mitglied einer Gesellschaft kann daran mitwirken, diese zu verändern, genauso wie es Teile der deutschen Gesellschaft im Dritten Reich getan haben, die von innen oder aussen gegen den Faschismus vorgegangen sind. Trotzdem waren sie Teil der Gesellschaft. Das kann man nicht leugnen. Ähnlich verhält es sich mit der amerikanischen Gesellschaft.