SimonSchall hat geschrieben:
Ich bin nur irgendwie seit Wochen oder Monaten von allem so gelangweilt ... Ich find das irgendwie alles still steht .. nix neues .. Nix innovatives .. Nix weltbewegendes oder weltneuerfindendes ...
...der verhaltene versuch von entertainment:
ich mache musik. das vielleicht grundlegend. krach mit dem pc und "nichtkrach", ganz konservativ mit gitarre und stimme. aber auch da verlaufen die grenzen, inspiriert von persönlichen hörgewohnheiten, fließend.
gitarrenarbeit entsteht bei mir unter "pennies for thoughts". ich finde die assoziation zur absolut auf das minimum reduzierten perfomance eines straßenmusikers wundervoll. gitarre und stimme als ausdrucksform für gedanken. der lohn? groschen im hut!
elektrokram ist das kind, das man bei mir mit haeresia beim namen nennt.
die vorgeschichte ist lang. in der schulzeit fand sich eine gruppe, die unbedingt das, was sie so von der welt dachte in ein magazin schreiben wollte. das hieß dann "[ae]vum" ( lat. = zeitalter) und sollte repräsentieren, daß man sich als teil einer gesellschaft sieht, die in der zeit voranschreitet, und durch alles tun dabei ihr eigenes lebensgefühl prägt. was man sich als jugendlicher halt dabei denkt.
aus schulfreunden wurden wirkliche freunde und die zeit, und mit ihr die gesellschaft, schritten voran in veränderung. auch das [ae]vum veränderte. "der könig ist tot, lang lebe der könig", hätte es eigentlich heißen können, als aus dem [ae]vum die [ae]volution wurde.
in anlehnung an die wurzeln im [ae]vum, arbeitet [ae]volution dieses bewußte verändern hin zur perfektion noch deutlicher heraus. und [ae]volution ist universell. mein erster entwurf war ein t-shirt mit dem vollständigen genom des ebolavirus als backprint. darüber ein konterfei des vergrößerten erregers, eingerahmt von deutlichen lettern, die jedem zu denken geben: "[ae]volution rockt!" - als synonym dafür, daß die natur der natur veränderung bedeutet mit nur einem ziel. es kann nur einen geben. der nackte kampf ums überleben, an den sich jeder versucht so gut als möglich zu adaptieren.
daraus wurde für mich "haeresia". ich wollte einfach einen weg finden mich auf andere art als mit der gitarre auszudrücken. der pc kam mir da gerade recht, obwohl ich vom elektronischen musizieren kaum gewachsen bin. ich bin wohl zu wenig analytisch veranlagt, als daß ich meine ideen konsequent umsetzen könnte. spötter behaupten, ich wäre zum hören zu blöd. nun, jedenfalls wollte ich mir ein ziel setzen, ein konzept verfolgen.
zum einen will man als musiker seine ansichten zu verschiedenen themen darstellen, zum anderen möchte man auch in einem gewissen rahmen provozieren. ich möchte also kritik üben. das alles manifestierte sich in einem einzigen augenblick. in der heutigen zeit würde man sagen, ich hatte eine göttliche eingebung, und viele würden das sogar wörtlich nehmen, wenn ich sage, der fernsehr sprach zu mir.
es ging um die nürnberger prozesse und hess sagte irgendwann ( damals wußte ich nicht, daß es hess war) : " ich bin kein kirchlicher mensch, ich habe kein inneres verhältnis zu den krichen. aber ich bin ein tief religiöser mensch. ich bin der überzeugung, daß mein gottglaube stärker ist als der der meisten anderen menschen. "
was ist das, wenn nicht shisma, und damit häresie?
ein konzept war geboren und gibt mir die möglichkeit mich mit dem kontroversesten auseinanderzusetzen, daß die menschheit neben geschmack kennt: religion.
warum kirche, warum macht, warum ist mein gott größer als deiner?
ich suche übrigens noch händeringend so ein al-quaida-video. arabische sprache ist nämlich zum einen rhythmisch sehr interessant und zum anderen wird mir da inhaltlich viel im bezug auf gottglauben geboten.
und? unterhaltsam?
wortsadist
...der wortsadist ist, wie ich hoffe, selbsterklärend.
...ehre, wem ehre gebührt.