von anarchoprinz » 23.04.2003 (11:15)
Dies hier habe ich aus der Yahoo-Group "Schwarze Sonne". Sehr interessant wie ich finde.
Seid gegrüßt! Hier schreibt Enrico von Axon Neuron/Vagwa. Ich möchte mich kurz zu den Vorkommnissen bei den "Silbernächten II" äußern, da ich sehe, dass es einige Missverständnisse gibt. Unser Soundcheck war laut Veranstalter Ronny Scheiding von Yggdrasil für 15.30 Uhr anberaumt. Kurz nach unserer Ankunft erfuhren wir, dass auf Grund einer Verspätung der Gruppe Hekate unser Soundcheck erst später stattfinden könne. Im Hotel wartend, wurden wir gegen 18.30 Uhr (!!!) angerufen, dass wir nun mit dem Soundcheck beginnen könnten. Als wir im eiskalten Kellergewölbe des Schlosses auftauchten standen allerdings Soulcripple auf der Bühne, so dass keinerlei Platz für die Instrumente von Aurum Nostrum und AN/V vorhanden war, ganz zu schweigen davon, dass die Bühne bereits mit den Instrumenten von Hekate zugestellt war, die dadurch auch noch umgestellt werden mussten. Die Reihenfolge der Soundchecks wurde quasi nicht eingehalten. Weit und breit war kein Verantwortlicher in Sicht. Ca. gegen 20 Uhr (also eine Stunde nach dem Einlass der Gäste) konnten wir mit unserem Soundcheck beginnen. Wer vor allem Aurum Nostrum schon einmal live gesehen hat, weiß, wie viele Instrumente live zu bedienen sind. Das größte Problem war, dass die Techniker völlig überfordert waren. So hat es ca. 1 Stunde gedauert bis vernünftig klingende Delays für die Gesangsstimmen eingestellt wurden. Zwischen all diesen Unannehmlichkeiten fanden Techniker und Veranstalter auch noch die Zeit, die Musiker verbal anzugreifen, d. h. sie versuchten ihre organisatorische Unzulänglichkeit auf uns abzuwälzen. Das Ergebnis des Soundchecks konnten die Gäste dann ja hören. Schlechter Monitorsound, knisternde Boxen, plötzlicher Ausfall der Effekte... Und dann der Clou: Da Hekate darauf bestanden Punkt 12 auf der Bühne zu stehen, bewies der Veranstalter so richtig Rückgrat und drehte uns den Ton ab. Unser Fazit: Beide Projekte haben ihren bislang soundtechnisch und organisatorisch schlechtesten Auftritt absoviert. Im Vorfeld getroffene Absprachen (Projektor und Leinwand für Axon Neuron/Vagwa) verliefen im Sande, obwohl dies fest zugesagt wurde. Normaler Weise wäre der Auftritt von Aurum Nostrum auf Grund erkrankter Bandmitglieder ausgefallen. Um das Festival zu retten wurde ich kurzfristig von Aurum Nostrum gefragt, einen Gemeinschaftsauftritt mit ihnen zu bestreiten, was puren Stress für alle Mitglieder bedeutetete. Anreise aus Rostock, langes Proben bis das Live-Set stand und kaum Schlaf. Die erkrankte Sängerin hatte sich dann doch noch relativ erholt, dass sie mitkommen konnte, obwohl sie normaler Weise hätte zu Hause bleiben müssen. Und zum Dank dann dieses Disaster in kalten Gemäuern.
Das es auch anders geht bewies der Veranstalter des ConsumerElectronics 4-Festivals einen Tag später in Berlin. Dort erweiterten wir den Axon Neuron/Vagwa-Auftritt mit 3 Aurum Nostrum-Stücke (u.a. die zwei, die in Freiberg nicht gespielt werden durften). Die technisch auf das Instrumentarium nicht vorbereiteten Tonleute ermöglichten innerhalb kürzester Zeit einen fulminanten, nahezu perfekten Auftritt.