1973 vs. 2006

alles was nicht woanders reinpaßt

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1973 vs. 2006

Beitragvon Eternal Soul » 15.02.2007 (20:45)

Szenario: Robert hat sein neues Taschenmesser mit in die Schule gebracht.

1973 - Der Biolehrer zückt sein eigenes und zusammen mit den anderen Schülern vergleichen sie die unterschiedlichen Funktionen

2006 - Die Schule wird weiträumig abgesperrt. GSG9 und Elitetruppen der Polizei rücken an. Robert wird mit mehreren Betäubungsschüssen gelähmt und sofort in ein Hochsicherheitsgefängnis verfrachtet. Der Schulpsychologe kommt und betreut die traumatisierten Mitschüler und Lehrer.


Szenario: Robert und Markus raufen sich nach der Schule.

1973 - Es bildet sich eine Gruppe und feuert die beiden an.
Markus gewinnt.
Die beiden geben sich die Hand und alles ist geklärt.

2006 - Die Polizei kommt und nimmt beide fest und klagt sie wegen schwerer Körperverletzung an, beide werden der Schule verwiesen und landen ohne Ausbildung auf der Strasse.


Szenario: Robert sitzt nicht still und stört laufend den Unterricht

1973 - Robert muss nach der Stunde nachsitzen und kriegt beim nächsten Mal eine gehörige Tracht Prügel vom Lehrer. Ergebnis: Er sitzt ab sofort ruhig und stört den Unterricht nicht mehr.

2006 - Robert kriegt Ritalin in rauen Mengen und mutiert zum Zombie. Die Schule bekommt Fördergelder vom Staat weil Robert ein Härtefall ist.


Szenario: Robert schießt eine Fensterscheibe ein und kriegt deshalb von seinem Vater eine Ohrfeige.

1973 - Robert passt jetzt besser auf, wird erwachsen und führt ein normales Leben.

2006 - Roberts Vater wird wegen Kindsmisshandlung eingesperrt. Robert wird der Mutter weggenommen und in ein Heim für Prügelkinder gesteckt. Roberts kleine Schwester wird vom Psychologen suggeriert, dass sie auch misshandelt wurde. Der Vater kommt nie wieder aus dem Knast und die Mutter fängt ein Verhältnis mit dem Psychologen an.


Szenario: Robert hat Kopfweh und nimmt Tabletten mit in die Schule.

1973 - Robert gibt dem Kunstlehrer auch eine, in der großen Pause, im Rauchereck.

2006 - Die Drogenfahndung taucht auf. Robert wird wegen Drogenbesitz von der Schule verwiesen. Sein Schulranzen, sein Pult und sein Zimmer zuhause werden nach weiteren Drogen und Waffen durchsucht.


Szenario: Ahmed fällt wegen Deutsch in der 8. Klasse durch.


1973: Ahmed nimmt Nachhilfeunterricht in den Sommerferien und schafft den Schulabschluss ein Jahr später ohne Probleme.

2006: Ahmeds Fall landet vor der Gleichstellungskommission der Schule. Die liberale Presse findet das Verhalten der Schule unvertretbar. Deutsch ist nicht die Mutter aller Sprachen. Man denke mal daran, was im Namen der deutschen Sprache schon alles für Unheil angerichtet wurde.
Die Schule lässt unter dem immensen Druck eine Nachprüfung mit Fragen für einen Erstklässler zu und Ahmed rückt nach. Den Abschluss schafft er nicht und landet am Fließband bei VW weil er immer noch kein Deutsch kann.


Szenario: Robert wirft einen Feuerwerkskörper von Silvester in einen Ameisenhaufen.

1973: Einige Ameisen sterben

2006 - Tierschutzverein, Kripo, Anti-Terror Truppe und Jugendamt werden gerufen. Robert werden schwer gestörtes Sozialverhalten, pyromanische Anlagen und terroristische Grundtendenzen vorgeworfen. Die Eltern und Geschwister müssen sich einem Psychotest unterziehen. Sämtliche PCs im Haus werden auf Gewalt verherrlichendes Material untersucht.
Roberts Vater wird unter Beobachtung gestellt und darf nie mehr in seinem Leben fliegen.


Szenario: Robert fällt beim Turnen hin und verletzt sich am Knie. Der Lehrer läuft sofort zu ihm, hilft ihn auf und trocknet seine Tränen. Dann geht er mit ihm ins Sekretariat, kümmert sich um ein Pflaster und bleibt noch kurz bei ihm sitzen.

1973 - Nach kurzer Zeit geht es Robert wieder besser und er geht zurück in die Pause.

2006 - Der junge Lehrer wird wegen sexueller Belästigung von Minderjährigen sofort aus dem Schuldienst entlassen und bekommt ein Strafverfahren in dem er zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wird.
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Beitragvon And242 » 15.02.2007 (22:33)

:shock: Man könnte echt lachen, wenn es nicht so ernst wäre.

Hatte das Jahr 1973 eigentlich eine besondere Bedeutung?
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Beitragvon chikan » 15.02.2007 (23:16)

etwa wegen der Fernsehserie?
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Beitragvon Seelensturm » 16.02.2007 (0:17)

Es muss ja nichtmal 1973 sein. 1982 war auch ein gutes Jahr. :wink:

Und selbst da gibt es noch die gleichen Unterschiede. Wobei es in meiner Schulzeit keine Prügel mehr vom Lehrer gab. Puhhh... nochmal Glück gehabt... :)
Nichts ist, wie es scheint...
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Beitragvon ohmnoise » 16.02.2007 (8:18)

And242 hat geschrieben:Hatte das Jahr 1973 eigentlich eine besondere Bedeutung?


Am 11. September 1973 putschte das Militär in Chile.
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Beitragvon And242 » 16.02.2007 (9:00)

Normalerweise hätte ich 1976 erwartet.
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Beitragvon chikan » 16.02.2007 (11:02)

Seelensturm hat geschrieben:Wobei es in meiner Schulzeit keine Prügel mehr vom Lehrer gab. Puhhh... nochmal Glück gehabt... :)


nun, ich erinnere mich da an was...wobei ich mich auch daran erinnere mal eine passende antwort gegeben zu haben. Was im nachhinein auch nicht unbedingt zu meinem Vorteil ausgelegt wurde.
Das war aber so 1977 oder 1978 (also 2. Klasse)
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Beitragvon haiwire » 16.02.2007 (12:19)

diejenigen, welche die 2006er situation zu verantworten haben, haben größtenteils die 1973er erziehung genossen.
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Beitragvon And242 » 16.02.2007 (12:24)

*lob*
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Beitragvon Noizilla » 16.02.2007 (12:41)

haiwire hat geschrieben:diejenigen, welche die 2006er situation zu verantworten haben, haben größtenteils die 1973er erziehung genossen.


Für die 1973er Erziehung war damals die nachkriegs-aufbau-generation verantwortlich.
Für die 2006er aber die 68er-birkenstock generation *gaga*
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Beitragvon And242 » 16.02.2007 (12:48)

Wenn man bei den 68ern überhaupt von Erziehung sprechen kann.
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Beitragvon Ulbricht » 16.02.2007 (13:07)

Es gab sicherlich auch eine große Menge Eltern die mit Kinderläden, antiautoritärer Erziehung etc nichts anfangen konnten.

Meine zB. :wink:
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Beitragvon kirchohmfeld » 16.02.2007 (13:39)

Heißt vielleicht E.S. mit Vornamen Robert und hat 1973 genau das durchgemacht? Sein Sohn, Robert Junior, hat mit dem selben Verhalten seines Vaters, E.S. Robert Senior, die angesprochenen Probleme? :lol:

Ne, mal Ernst, ist es wirklich schon so weit gekommen wie dort oben aufgelistet? Bitter bitter..... :(
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Beitragvon Toxxiq » 16.02.2007 (14:05)

Noizilla hat geschrieben:
haiwire hat geschrieben:diejenigen, welche die 2006er situation zu verantworten haben, haben größtenteils die 1973er erziehung genossen.


Für die 1973er Erziehung war damals die nachkriegs-aufbau-generation verantwortlich.
Für die 2006er aber die 68er-birkenstock generation *gaga*


Und was schließt Ihr daraus? Daß es eine alternierende Entwicklung der Erziehungsmethoden gibt? Gut möglich, daß jemand mit autoritärer Erziehung seinen Nachwuchs sanfter anpacken will. Genauso hört man von antiautoritär erzogenen, daß es ihnen nicht geschadet hätte, manchmal etwas härter angepackt worden zu sein. Falls da was dran sein sollte, sind wir also spätestens 2039 wieder beim 73er Modell.
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Re: 1973 vs. 2006

Beitragvon hardcore » 16.02.2007 (14:06)

Sehr gut...

musste ich mir gleich mal ausdrucken.

Einige Stichpunkte hatten mir am WE als Argumentation gefehlt.
Ich hatte vorgeschlagen im Lehrerstudium mindesten 50 Stunden Schiessunterricht nehmen zu müssen und einen dieser bunten Judo-Gürtel zu machen.
Kann ja wohl nicht sein was die Schüler heute für Freiräume haben.

Lehrer sollten, zumindest an einigen Schulen, zu den Waffenträgern gehören. Der Staat hat immerhin für seine Beamten eine Fürsorgepflicht.
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