die großen lobbys und die patentanwälte werden schon mal den schampus kaltgestellen, schließlich verheisst das doch weniger konkurrenz und mehreinnahmen (fast) ohne eigene arbeit. am 07.07. findet an der tu chemnitz ein vortrag unter dem motto "kann man software patentieren?" statt - veranstaltet von patentanwälten. da fragt man sich schon, ob das absicht ist - werden da die ergebnisse der weisungsgemäßen abstimmung vom vortrag anschaulich vorgetragen?
vollkommen überraschend schwenkten kürzlich ein teil der bisherigen patentgegner im eu-parlament auf pro-patent-kurs um. heute wurde bekannt, welche beweggründe der mann hinter diesem stimmungsumschwung innerhalb der volkspartei hat - er ist anwalt bei einer großen kanzlei in düsseldorf, die sich auf gewerblichen rechtsschutz und patentwesen spezialisiert hat. übrigens nicht über jahre hinweg, sondern seit oktober 2003 (in etwa so lang läuft der hickhack um die softwarepatente). gesprächstermine mit vertretern mittelständischer softwareunternehmen aus nrw wurden mit hinweis auf einen "übervollen terminkalender" über wochen hinweg abgelehnt. in meinen augen ein skandal ohnesgleichen, der aber wiederum in den medien vollkommen ungehört bleibt. da wird lieber über onlinespiele in korea oder internetmonopoly in london berichtet.
mein mitleid an all diejenigen, die sich für das informatik- statt dem jurastudium entschieden haben.

die politik zeigt einmal mehr, wessen kind sie ist und wessen interessen sie dient. in meinen augen ist die eu das beste was den großen lobbys passieren konnte - weniger zeit, weniger ausgaben, mehr einfluss in ganz europa.